Winter 2025 – Teil 17: Zurück auf deutschen Boden

Winter 2025 – Teil 17: Zurück auf deutschen Boden

29. März 2025 0 Von LaikaMan

Den letzten Bericht hatte ich in Argelès-sur-Mer veröffentlicht, und mit der Fahrt dorthin startet auch dieser. Über fünf Stationen geht es durch Fankreich, ausnahmslos neue Plätze haben wir für uns herausgesucht. Jetzt sitze ich in Meißenheim, es ist bereits der dritte Tag in deutschem Lande, doch erst hier können wir uns auf ein deftiges Schnitzelessen freuen.

  1. Die Fahrt nach Argelès-sur-Mer
  2. Über Thésiers nach Marsanne
  3. Neue Plätze in Montalieu und Montbeliard
  4. Rückruf bei Fünfschilling

Die Strecken:
Von Avinyonet nach Argelès-sur-Mer: 232 km; nach Thésiers: 281 km;
nach Marsanne: 114 km; nach Montalieu: 190 km;
nach Montbeliard: 276 km; nach Fischingen: 93 km;
nach Meißenheim: 108 km; nach Hasselbach: 278 km;

Hinfahrt bis Galé: 3560 km; Avinyonet – Hasselbach: 1572 km;
Rückfahrt ab Galé: 2939 km; Gesamtreise bisher: 6499 km


Noch sind wir nicht in Frankreich und wollen diesmal kurzentschlossen auch nicht nach Port-Vendre, sondern haben uns statt dessen einen unbekannten Camping-Car-Park-Platz in Argelès-sur-Mer ausgesucht. Und die Fahrt von der ArtCava nach Argelès war eine Fahrt durchs Wasser. Gut 230 Kilometer Regen, stark bis heftig. Gischt ohne Ende, keine Fernsicht, dazu die spanischen LKWs, keine Freude. In Spanien gilt eine Höchstgeschwindikeit von 120 km/h, aber nur für PKW. LKW, wir eingeschlossen, dürfen nur 90 km/h fahren (warum dürfen Busse eigentlich 100?!?). Viele halten sich auch daran, die meisten aber leider nicht. Und Blitzautomaten gibt es auch viele! Auf dieser Fahrt waren deutlich mehr LKW unterwegs als PKW, nicht nur gefühlt.

Wir haben den Tempomat auf ungefähr 89 eingestellt und können so oft sehr lange hinter einem anderen LKW herfahren. Aber stets werden wir von LKW eingeholt und überholt, oft wird man richtig bedrängt. Nicht wenige fahren dann mit 95 bis knapp 100 km/h. Diese Angaben sind keine Tacho-, sondern Navi-Werte, also echte Geschwindigkeiten.

Es gibt auch LKW, die kaum über 80 kommen, und so müssen auch wir oft überholen. Das Ergebnis: Die meiste Zeit, und das gilt insbesondere für die Strecke zwischen Barcelona und Frankreich, stecken wir also zwischen den Brummis. Links Brummi, rechts Brummi, vorn und hinten Brummi. Das macht bei dieser Gischt dann mal gar keinen Spaß mehr!

Wir haben ca. drei Stunden bis Argelès gebraucht, eine Stunde noch hatte ein Einkauf bei Tres Tombs für Gemüse und etwas Abfüll-Wein gebraucht. In Argelès stehen wir glücklicherweise auf Asphalt, denn es schüttet, gießt, pladdert, dass es Robert sogar am Telefon hören kann, als er uns von schönstem Sonnenschein in Hasselbach erzählt. Dazu Wind, starkes Meeresrauschen, hohe Wellen vermuten wir, denn sehen können wir es nicht und hingehen bei dem Wetter auch nicht. Will Charly auch gar nicht.

Am nächsten Morgen wollen wir einmal an den Strand, haben diesen Platz doch extra ausgesucht, weil er in direkter Strandnähe liegt. Man muss dafür ein wenig über die Straße zurücklaufen, dort gibt es eine Zufahrt zu einem großen Parkplatz. Die Wege vorher sind nicht begehbar, weil überspült.

Am Strand muss es bei schönem Wetter toll sein, aber jetzt? Ich kann kaum ein Foto machen, weil mir der (jetzt) starke Nieselregen quasi horizontal entgegenkommt. Es gibt auch noch zwei Campingplätze hier, einer davon ein ACSI-Platz, jedoch sind die beide noch geschlossen.

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Dann geht es weiter, erst noch ein wenig Regen, dann aber wird es trocken. Vorbei an Perpignan, Narbonne, Sète, Montpellier, Nimes und Rémoulins auf einen Platz an einem winzigen Ort namens Thésiers.

Hier stehen wir total ruhig und alleine auf einer sehr großen befestigten Wiese. Alles riecht hier nach Kräutern und Gräsern. Der Besitzer kommt irgendwann kurz vorbei und bekommt 5€ für die Nacht.

Wir gehen einmal hinauf zu einer Ortsbesichtigung. Die beschilderte ‚Centre Ville‘ liegt hoch oben und umfasst neben Kirche und Rathaus eine kleine Bar und eine seit längerem geschlossene Boulangerie. Wieder zurück am Stellplatz haben zwei weitere Mobile den Platz gefunden, ein Belgier und ein Concorde aus Siegburg. Wir haben eine sehr ruhige Nacht.

Am nächsten Tag ist das Wetter richtig sonnig und schön. Zunächst wollen wir noch einen Tag dranhängen, aber aufkommendes Schlechtwetter mit Sturm lässt uns am Nachmittag weiterziehen. Wir peilen Montélimar an. In den 80ern waren wir häufig mit dem Wohnwagen an der südfranzösische Küste, und damals war diese Stadt immer eine herbeigesehnte Station. Es gab einen kleinen städtischen Campingplatz in der Mitte des Orts, und obligatorisch gab es in dem kleinen angeschlossenen Restaurant „Steak Frites“.

Hinweis in der Stadtmitte

Jetzt ist die Stadt überlaufen und hektisch, es gibt starken Verkehr, große Ausfallstraßen mit riesigen Einkaufsmeilen, und der kleine Campingplatz? Weg! Aber es soll einen Stellplatz geben. Den hatten wir bereits einmal gesucht, wurden aber von Garmin auf die falsche Fährte gelenkt, bis zur Aufgabe. Jetzt ein neuer Versuch, von einer ganz anderen Seite her, und? Treffer. Wir finden den Platz. Aber verlassen ihn auch gleich wieder.

Ein krummer puckeliger Lehmplatz unter hohen Bäumen. Irgendwo gerade stehen ist unmöglich, dazu ziemlich voll, alle quetschen sich irgendwie irgendwo hin, dazu dieser Untergrund bei angesagtem starken Regen. Nein nichts wie weg hier, Montélimar ist damit für uns endgültig gestrichen.

Die Fahrt geht also noch ein Stück weiter nach Marsanne. Hier ist ein Platz ausgewiesen, den wir schon früher besuchen wollten. Schon mehrere Ortschaften vorweg weisen Schilder auf den Platz und die Entsorgungsmöglichkeit hin. Ja sogar noch im Ort selbst und vor der Einfahrt stehen diese Schilder. Aber der Platz ist geschlossen. Ein Spielepark wurde dort errichtet, die letzten Bauarbeiten noch nicht beendet.

Wenden, und zum nächsten Ort. Doch was ist das? Bei der Ausfahrt aus Marsanne sehen wir linker Hand neben einem Gemeidehaus einen Parkplatz mit größeren Oarkbuchten. Blinker raus und d’rauf, „Ihr wollt es ja nicht anders“! Bei der Ortsbesichtigung finden wir einen Bäcker, eine nette Bar, die am Abend (es ist Samstag) Lifemusik offeriert und einige weitere Restaurants.

Wir trinken ein Bier, erzählen den Leuten, dass wir unten hinter der Feuerwehr stehen, alle finden das in Ordnung, und kochen heute selbst.

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Nach einer wieder sehr ruhigen Nacht wollen wir am Sonntag Lyon passieren. Unser Plan: Den östlichen Autobahnring nehmen und dann Bourg-en-Bresse einhalten. Die Straßen sind schön leer am Sonntag, und wir landen auf einer unserer beliebten ‚Bis‘-Strecken. ‚Bis-Lyon‘, na das passt doch! Allerdings nur bis kurz hinter ‚Romans-sur-Isère. Dort teilen sich ‚Bis-Lyon‘ und ‚Bis-Grenoble‘.

Die Strecke nach Lyon führt weit ab östlich, sehr weit ab, noch weiter. Wir können kaum glauben, wie weit. Dazu teils sehr enge Straßen, ständig bergauf bergab, Serpentinen, was soll das? Irgendwann beenden wir die Route und halten Bourg-en-Bresse direkt ein. Auf diesem Weg schauen wir uns Plätze an und werden fündig. In Montalieu gibt es an einem kleinen Sporthafen direkt an der Rhône einen Stellplatz Am Sportboothafen ist noch nichts los, und wir haben wieder eine sehr ruhige Nacht in einer fantastischen Idylle.

Heute müssen wir aber ‚mal ein wenig Strecke machen, wir sind ja immer noch ziemlich auf der Höhe von Lyon! In Altkirch wollen wir kurz vor der deutschen Grenze einen letzten Einkauf bei dem dortigen E.Leclrec machen und steuern deshalb Montbeliard kurz vor Belfort an. 276 km werden das, vorbei an Lons-le-Saunier und Arbois, lange Zeit am Doubs entlang, und das alles auf besten Landstraßen und bei schönstem Wetter.

In Montbeliard liegt der Stellplatz auf einer Insel zwischen dem Flüßchen L’Allan und dem ‚Canal du Saône au Rhin‘, wieder direkt an einem kleinen Hafen. Allerdings ist diese Insel auch ein kleines Freizeitgebiet, und es ist Sonntag Nachmittag. Die WoMo-Plätze liegen näher am Ufer als die PKW-Parkplätze, und so kommt es, weil immer weniger PKW-Fahrer des Lesens mächtig sind, dass die lieber hier parken. Wir nehmen einen Reserveplatz und warten ungefähr 1,5 Stunden, bis wir unseren Platz für die Nacht belegen können.

Dann machen wir uns auf zu einer Stadtbesichtigung. Wir wollen etwas essen, finden aber kein geöffnetes Restaurant und begnügen uns letzlich mit einem Döner. Der ist dafür aber auch sehr lecker und die Nacht – na was schon? – sehr ruhig!

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Bevor es am Montag wieder auf deutschen Boden geht, wird erst noch der geplante Einkauf in Altkirch gemacht. Oh Staun, oh Wunder, es gibt keinen Lavazza-Kaffee! Den bekommen wir dann auch in einem grenznahen Super-U nicht, was ist da los?

Dann über den Rhein, und wir stellen fest: Es ist der 24. März, und wir sind das erste Mal in Deutschland. Aber da war doch noch was! Es ist der 24. März, im Jahr 2025. Das Kennzeichen von Dösiämm trägt die Zahl 75, fällt etwas auf? 2025 minus 50 gleich 1975, und damals am 24. März haben wir, Susanne und ich, uns kennengelernt. Wir haben heute unseren 50ten Kennenlerntag!

Der Weg nach Fischingen zum Fünfschilling ist nicht weit, ‚rauf auf die Autobahn, eine Abfahrt später wieder ‚runter, noch ein paar Kilometer über Land, und schon sind wir beim Ausflugsrestaurant. Stehen sogar auf der gleichen Stelle wie im vergangenen Jahr. Es gibt ein „Wochenmenü“, Linseneintopf mit Wienerle und einem Eis mit heißen Himbeeren zum Nachtisch.

Wir bleiben zwei Nächte, denn am Dienstag findet die konstituierende Sitzung des Bundestags in Berlin statt, und die wollen wir hier in Ruhe verfolgen. Die mit vielen Vorschusslorbeeren erwartete Eröffnungsrede von Gregor G. ist leider enttäuschend, aber vielleicht war die Erwartung einfach nur zu hoch.

Am Mittwoch geht es dann nach Meißenheim. Den sonst so gut belegten Platz finden wir erstaunlich sparsam belegt. Wir sind gemeinsam keine zehn Fahrzeuge, und morgen sind es noch weniger. Am Abend dann der obligatorische Besuch der Eintracht. Schnitzel mit Spätzle, Tiroler Knödel mit Lauch-Champignonrahm gibt es zu einem zünftigen Getränk.

Die weitere Heimfahrt wird nun von einem Hilferuf aus Hasselbach bestimmt. Unsere Dienste für die Hundebetreuung wird benötigt, was sonst noch, werden wir sehen. Wir begeben uns sofort dorthin, gehen nicht über Los, und brauchen uns dafür weder in Bad Camberg noch in Selters einen Platz zu suchen. Der Bericht von unserer Winterreise endet nun hier in Hasselbach, und wann die letzte Etappe nach Hause stattfindet, muss erst besprochen werden.

Ich hoffe, dass die Leser dieser Seiten sich nicht langweilen mussten und lasse offen, ob es noch so etwas wie ein kleines Resümee gibt. Der heurige Winter war auf der iberischen Halbinsel ja nicht unbedingt der schönste, rein wettermäßig.

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