
Die LPG-Gas-Tankflasche

Wie schon häufig berichtet liegt uns viel daran, stets möglichst autark zu sein. Die wichtigste Energiequelle ist daher neben einer vollen Bordbatterie das Gas. In Europa gibt es leider verschiedene Systeme, Kompatibilität unter den System vermisst man. Daher hatten wir uns schon im Vorgängermobil, dem Pössl-Kastenwagen, für den Einbau einer Gastankflasche entschieden. In diesem Artikel möchte darüber berichten, welche Erfahrungen wir mit der Tankflasche gemacht haben und was man beachten muss.
System
Die Tankflasche muss bestimmte Eigenschaften erfüllen. Eine Gasflasche darf nie voll aufgefüllt werden. Tauschflaschen werden auf einer Waage befüllt, bei 5 bzw. 11kg ist Schluss. Dann ist soviel Flüssiges Gas in der Flasche, dass noch genügend Raum zum Ausdehnen bei hohen Temperaturen bleibt. Wüde dieser Raum nicht existieren, würde die Flasche bersten, was eigentlich unweigerlich mit einer Explosion verbunden wäre.

Da man aber die Flasche beim Tanken nicht mal einfach so auf eine Waage stellen kann, muss hier ein anderes System greifen, und das liegt im Inneren der Flasche. Hier verrichtet quasi ein Schwimmer seine Arbeitet, und sobald die Flasche zu ca. 80% des Volumens gefüllt ist, schließt der Schwimmerdie Zulauf stutzen und die Tanksäule schaltet ab. Eigentlich wird jeder herkömmliche Toilettenspülkasten nach dem gleichen Prinzip befüllt. Beim Gegrauch wird der Füllstand über ein Manometer angezeigt.
Einbau

Eine solche Flasche kann man anstelle einer der beider vorgesehenen Tauschflaschen einsetzen, sie muss aber fest verbaut werden. Das geschieht Metallschienen, die die Flasche umklammern und im inneren des Gaskastens verschraubt werden. Da es in unseren beiden Mobilen sowohl eine „vordere“ und eine „hintere“ Flasche gibt, gehört die Tankflasche natürlich nach hinten, die vordere Tauschflasche wird nur noch als Reserve mitgeführt und liegt im direkten Zugriff. Die Befüllung erfolgt über einen fest in der Außenwand eingebauten Stutzen. Wir haben uns für Systeme der Gasfachfrau entschieden, Material und Service waren immer einwandfrei. Es gibt aber auch andere Hersteller mit gutem Ruf. Eingebaut hat die Anlage jeweils der Händler.
Vorteile

Den Vorteil einer LPG-Tankflasche haben wir zunächst nur darin gesehen, in Europa unabhängig vom Tausch der eigenen Flasche zu sein und nicht dem Zwang zu unterliegen, im Ausland eine fremde Flasche zusätzlich kaufen zu müssen. Zwar sind die LPG-Zapfanlagen in Europa auch nicht Standardisiert, aber das wird mit unterschiedlichen Adaptern ausgeglichen. Das Titelbild zeigt unsere Adapter von links nach rerchts:
- ACME: z.B. Deutschland, Belgien, Schweiz, Irland, Luxemburg
- Euro-Nozzle: z.B. Spanien
- Bajonett: z.B. Großbritannien, Norwegen,Niederlande
- DISH: z.B. Dänemark, Österreich, Frankreich, Italien, Schweden, viele Länder in Osteuropa
Als weiteren Vorteil kann man natürlich auch den Preis sehen, LPG ist bis 50% preiswerter als der Tausch einer 11kg-Flasche. Schnell haben wir aber einen weiteren Vorteil zu schätzen gelernt. Zum Gastanken fährt man keine Extra-Wege mehr! Bei uns daheim liegt die nächste Tauschmöglichkeit für eine Aluflasche 18 km oder weiter weg. Auch unterwegs muss man häufig einen Umweg fahren, um einen entsprechenden Baumarkt zu finden oder die Flasche überteuert auf einem Campingplatz tauschen. Die LPG-Tankstelle liegt nun immer an der Strecke und wird spontan angefahren.
Typische Fragen, die man immer wieder hört:
- Hat den LPG den gleichen Heizwert wie Propan/Butan? Ja
- Funktioniert LPG denn auch bei Minusgraden? Ja (im Auto ja auch!)
- Ist denn das erlaubt? Ja (unter den Einbau-Bedingungen)
- Ist denn das sicher? Ja (Bei zugelassenen Flaschen mit automatischer Abschaltung)
- Muss die Anlage abgenommen und eingetragen werden? Nach unserem Wissensstand Nein

Was zu zu beachten?
Man sollte die Tankflasche nur mit Gasfiltern betreiben. Das sollte man aber ohnehin tun, insbesondere, wenn man einen Crash-Sensor z.B. mit einer Duo-Control betreibt. Der Crash-Sensor ist relativ empfindlich gegen Schmutzpartikel oder Verölung, und wenn der nicht mehr funktioniert, macht er bei größerer Gasabnahme z.B. durch die Heizung sporadisch zu oder lässt erst gar nicht mehr öffnen. Die DuoControl ist dann nicht mehr reparabel und muss ausgetauscht werden.
Auch die Filter benötigen Pflege, sie sollten regelmäßig gereinigt bzw. getauscht werden. Über die genaue Vorgehensweise herrscht allerdings allgemeine Verwirrung. Auch Truma selbst beschreibt diesen Sachverhalt leider nur ungenau.
Fazit
Die Gastankflasche funktioniert genau wie eine Tauschflasche, lässt sich mit bereits verbauten Geräten, wie z.B. DuoControl oder Druckregler betreiben und kann so gegen eine bestehende Flasche getauscht oder anstelle einer noch nicht angeschafft werden.
Wir haben uns für den Einbau nur einer Flasche entschieden, weil wir uns in Kobination mit einer Tauschflasche größtmögliche Flexibilität versprechen. Ich kann nur jedem empfehlen, über einen solchen Einbau zumindest einal ernsthaft nachzudenken. Es gibt auch Zweiflaschensysteme oder Extra-Tanks in anderen Größen, die in der Regel unter dem Fahrzeug angebracht werden.