Zwischen den Jahrzehnten

Zwischen den Jahrzehnten

12. Januar 2020 0 Von Bob

Wir sind am 1. Weihnachtstag zu einer kleinen Wochentour „zwischen den Jahren“ aufgebrochen, und heuer wechseln wir ja sogar in ein neues Jahrzehnt. Wir wollten an den Main bis hin nach Bamberg und Umgebung fahren. Am Heiligabend finde ich einen Gruß in der Laika-Gruppe. Ein gewisser Manni ist soeben am Brauerei-Gasthof Reichold in Aufseß-Hochstahl angekommen und steht dort alleine. Alleine? In Aufseß? Auf dem schönen Stellplatz an der Brauerei Reichold? Das will ich mir ansehen, und so entscheiden wir uns spontan für dieses Ziel. Am Donnerstag wollen wir da sein, den Manni darf man doch nicht alleine lassen! Jörg & Robert wollten wir in dieser Woche auf ihrem Rückweg aus dem Erzgebirge treffen, vielleicht klappt das ja auch in Aufseß.

Poppenhausen a.d. Wasserkuppe

In Poppenhausen finden 10-12 Moble ausreichend Platz

Natürlich fahren wir nicht ein einem Zug durch, eine Nacht unterwegs muss schon sein, denn wir wollen uns ja auch erholen. Hünfeld in der Rhön hatten wir uns ausgesucht, jedoch vor Ort entscheiden wir uns, gleich weiter zu fahren. Es schüttet wie aus Kübeln, der Stellplatz ist matschig und der Ortskern scheint weiter weg zu sein. Ich hatte mir vorab ein paar Plätze in der Rhön ausgesucht, nächster Anlaufpunkt: Poppenhausen.

Zum so zum Größenvergleich:
Die kleinen Ringe sind Autoreifen!

Gut gewählt! Der Platz ist eine kleine Entdeckung. Strom, Mülltonnen, sowie Ver- und Entsorgung sind vorhanden, ein paar Meter weiter weg sogar ein Glaskontainer. Der Stellplatz ist gepflastert/asphaltiert, und der Ort wirkt ganz gemütlich. 6€ für die Nacht gehen also vollkommen in Ordnung. Der Regen ist zwar nicht weniger hier (wie auch?), aber wir sind nicht alleine, ein Frankia steht auch schon da, geteiltes Leid ist halbes Leid.

Gleich gegenüber gibt es ein Freibad und einen riesigen Kletterturm. Hier hat man einen Kletterpark als Turm angelegt. Es gibt viele Wander- und Fahradmöglichkeiten, die Wasserkuppe in greifbarer Nähe. Das müssen wir in der nächsten warmen Jahreszeit unbedingt erkunden!

Die Gastronomie hat außer einem Pizza-Imbiss heute am 1. Weihnachtstag natürlich geschlossen, das hatten wir auch nicht anders erwartet. Wir bruzzeln heute selbst, es gibt Entenbrust aus dem Backofen mit Rotkohl und Serviettenknödel. Bonna Notte!

Aufseß

Am nächsten Morgen geht es dann weiter nach Aufseß. Der Regen hat aufgehört, die Straßen sind relativ frei, und so kommen wir schon nach 2 3/4 Stunden bei Reichold an. Übrigens die gleiche Zeit, die wir auch gestern benötigt hatten. Manni ist nicht mehr alleine, ein Karthago hat sich bereits eingefunden, und so sind wir jetzt schon zu dritt. Jörg und Robert haben sich für morgen nachmittag angekündigt.

Zum Wochenende wurden es auch wieder mehr…

Hier in Aufseß-Hochstahl waren wir dieses Jahr im Sommer ja bereits einmal. Damals war das Bild ein vollkommen anderes, der Platz war nämlich ziemlich voll. Ich glaube, man hat uns schon erwartet, denn gleich werden wir herzlich begrüßt. Das Gasthaus hat heute am 2. Weihnachtstag wieder geöffnet und wir lernen Antje und Manni bei einem zünftigen Abendessen kennen.

Die Nächte sind jetzt frostig, aber es bleibt die nächsten Tage trocken und so ist auch hier Wandern angesagt. Am Freitag laufen eine Runde ins benachbarte Zochenreuth, wo es sogar zwei Metzger gibt, und mit unseren Jungs am Samstag eine 8km-Runde nach Aufseß bis hoch zur Burg und zurück über Kathis Brauhaus, teilweise über den berühmten Brauereienweg.

Nach drei Tagen verabschieden wir uns von Manni & Antje. Die beiden zieht es nach dieser Woche in der Fränkischen Schweiz nach Spanien. Für sind die nächsten Ziele nicht so fern, wir fahren am Montag weiter an den Main.

Kitzingen

Blick über den Main zur Altstadt

Nach Kitzingen sind es ca. 100 km Fahrt, Der Stellplatz dort liegt eigentlich ganz schön, direkt am Main. Im vorderen Teil steht man in einer Reihe nebeneinander, im hinteren Teil gibt es mehrere Reihen. Stromanschlüsse gibt es überall, Wasseranschlüsse sind auch verteilt, im Winter aber leider abgestellt, gleiches gilt für den Bereich der Müllkontainer und den Brötchenservice. Für den Müll gibt es jetzt nur kleine Behälter am Wegesrand, Wasser kann man am Entsorgungsplatz ganz vorne zapfen, jedoch rate ich davon ab. Es gibt keine wirkliche Trennung für die Spülung der Toilettenkassette.

Der Stellplatz liegt zwischen zwei Brücken, die eine führt als Fußgängerbrücke in die Innenstadt, die andere ist eine gut befahrene Verbindungsstraße. Der Platz liegt an einem kleinen Erholungsgebiet mit Spielanlagen für jung und alt, Skatebord-, Volley- und Fußballplätzen. Die Zufahrt selbst ist gleichzeitig ein vielgenutzeter Spazierweg, und so könnte man sich ein wenig vorkommen wie Tiere im Zoo ohne Zaun.

Neun Euro sind daher in meinen Augen sportlich, insbesondere wenn man lesen muss, dass der Automat kein Wechselgeld auswirft. Der Platzwart schaut hin und wieder vorbei und ist sehr nett!

Dettelbach

Der Ort liegt mitten in den Weinbergen und deshalb sind die Straßen und Wege auch teilweise ein wenig steil, viele Wege sind in Treppen ausgebaut. Das leicht mittelalterliche Flair wird von einer Stadtmauer unterstrichen.

Es gibt viele Winzer und Gaststätten, und schon am Platz findet man Infomaterial der ortsansässigen Winzer. Wer nach Dettelbach kommt, braucht keinen Vorrat mitbringen!

In Dettelbach finden wir einen außerordentlichen Stellplatz vor. Es gibt viele Plätze auf Schotter, genügend Stromsäulen und eine ordentliche Ver- und Entsorgung an der Einfahrt. Der Zugang zu den Müllkontainern ist auch im Winter geöffnet. Dettelbach hat eine Fähre über den Main und wer möchte, kann sich direkt mit Blick auf den Fähranleger platzieren. Der Aufenthalt wird mit 7€ berechnet und kann bar oder auch mit Karte bezahlt werden. Gleich gegenüber der Stellplatzeinfahrt gibt es eine Tankstelle, einen großen Supermarkt mit Bäcker und toller Metzgertheke. Zu Fuß ist man in drei Minuten dort.

Uns hat Dettelbach sehr gut gefallen und steht auf der Liste für einen weiteren Besuch in der warmen Jahreszeit.

Silvester in Volkach

Hier wollen wir in das neue Jahrzehnt starten. Lange hatten wir überlegt, ob wir Silvester wieder zu Hause oder noch unterwegs sein wollen. Bella hat ja mit der Knallerei ein riesiges Problem, und so wollten wir noch nicht nach Hause fahren, falls wir einen Platz finden, der vielleicht etwas ruhiger zu sein verspricht. Wir probieren es einmal in Volkach am Main.

Ein großer Stellplatz direkt am Main, der Ortkern liegt dahinter. Auch hier gibt es viele Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten, die wir aber am Silvesternachmittag und -abend nicht nutzen können. Der Platz ist im Winter kostenlos, der Bezahlautomat ist wegen Hochwasssergefahr abgebaut. Ver- und Entsorgung stehen ein paar hundert Meter weiter zur in der Nähe des Schwimmbads Verfügung, Strom gibt es nicht.

Interessant für Durchreisende im Sommer: Der Platz soll 5,50€ kosten, aber für Kurzparker stehen vor dem eigentlichen Stellplatz einige Plätze für das Parken mit Parkscheibe zur Verfügung, extra für Wohnmobile!

Da wir direkten Blick auf den Main haben, verpassen wir auch nicht das letzte Schiff, das Volkach in 2019 passiert. Es ist die Valentina unter der Flagge von Rumänien. Wir hatten sie schon bei Dettelbach gesehen, wie sie dort in die Scdhleusenanlage einfuhr.

Das Silvesterfeuerwerk fällt dann doch recht ordentlich aus, wenn auch im Ort selbst nicht gefeuert wird. Einige kleinere Gruppen haben sich am Mainufer installiert, und insbesondere eine Gruppe in ca. 150 Meter Entfernung scheint mit sehr viel Munition ausgestattet zu sein. Zwischen 18 Uhr und 3 Uhr in der Nacht werden dort fast pasuenlos Batterien abgefeuert, nur unterbrochen von einer Pause zwischen 20 und 21 Uhr.

Um Mitternacht läuft dann im Radio passend Happy New Year.
Und genau das wünschen wir auch allen, die das hier jetzt gelesen haben:
Ein frohes und gesundes neues Jahr, ein gutes neues Jahrzehnt!
Happy new Year – All the best for the new Decennium!