Ein kleine Tour nach Nord-Deutschland

Ein kleine Tour nach Nord-Deutschland

30. März 2020 0 Von Bob

Im März starten wir die erste größere Fahrt des Jahres. Zunächst stehen Jahresinspektion und die erste Vorführung beim TÜV an. Also starten wir unsere Tour in Grevenbroich.

Corona geht um, und wir fragen uns das erste mal im Haus Porz, ob das so gut gehen mag. Immerhin liegt Grevenbroich liegt nahe bei Heinzberg, und da ging Corona Karneval so richtig los. Als am Nachbartisch jemand hustet, werden (noch) Witze darüber gemacht: „Lass uns gehen, da hustet einer!“

Diese Tour wird daher auch ein wenig anders laufen als geplant. Hamburg, fest eingeplant, steuern wir gar nicht mehr an, in Elsfleth werden den zunächst letzten Restaurantbesuch haben, aber zu Hause geht es dann richtig los. Dann steht Dösiämm für 9 Wochen still.

Grefrath-Oedt

Nach dem Werkstattbesuch wollen wir nicht noch eine Nacht an der Spielspinne verbringen und fahren ein paar Kilometer nördlich. In Grefrath-Oedt stehen wir gut für eine Nacht, sieben Mobile finden hier kostenlos einen Stellplatz und sogar Strom, wenn es nötig sein sollte.

Als Durchgangsplatz durchaus empfehlenswert, zum Ortskern sind es nur ca. 150 Meter und dort findet man neben einem guten Bäcker und Metzger auch eine Apotheke, mehrere Restaurants und Geldautomaten. In der Nähe gibt es einen Sportplatz und eine Tennisanlage.

Papenburg

In Papenburg wollen wir einmal den Stellplatz in der Stadt nutzen. Der war im vergangenen Jahr von einem Zirkus belegt. Die Stellplatzbeschreibung findet Ihr unter der entsprechenden Rubrik auf dieser Seite (Link). Wir kommen am Samstag hierher und sind etwas enttäuscht davon, dass die Geschäfte schon sehr früh schließen. Restaurant machen erst später auf und das Wetter ist miserabel.

So kommt es, dass wir uns den ortsansässigen Media-Markt näher anschauen und uns bei einem leckeren Bier im Arkadenhaus wieder trocknen, bevor wir uns dann in der eigenen Küche etwas Leckeres zubereiten.

Wir empfehlen unbedingt einen Besuch im Arkadenhaus, denn die Atmosphäre ist sehr einladend. Ob Kaffee mit Kuchen, ein zünftiges Essen oder nur ein Bier oder Glas Wein, es ist hier sehr gemütlich. Große Räume, nette Bedienung, und zudem spielten während unserem Aufenthalt auch noch zwei Jazzer ihre Oldies (oder zwei Oldies ihren Jazz?) dezent als Gesang im Hintergrund. Eine grandiose Atmo!

Eigentlich wollten wir zwei Tage in Papenburg verbringen, noch einen an der Mühle zum Fischessen, aber kurz entschlossen fahren wir am Sonntag gleich weiter nach…

Wilhelmshaven

Stellplatz Schleuseninsel

Und hier landen wir auf dem Stellplatz Schleuseninsel. Hier fühlen wir uns trotz durcheachsenem Wetter und viel Wind sehr wohl. Der Stellplatz liegt zwar hinter dem Deich, ist aber durch einen zusätzlichen Damm trotzdem einigermaßen windgeschützt. Es gibt Strom, V&E, Brötchenservice und sogar WLAN. Die Platzgebühr beträgt 10€, Strom geht extra.

Gleich in der Nähe gibt es zwei Restaurants, Etwas weiter weg ein Aquarium, das Deutsche Marinemuseum und den Südstrand. Hier stehen die Gaststätten und Fischbuden in Reihe und man hat einen schönen Blick auf das Wattenmeer.

Die Innenstadt liegt etwas weiter weg und ist wohl besser mit dem Fahrrad zu erreichen, wir laufen dorthin, und das sogar auf einem größeren Umweg rund um den großen Hafen über den Grodendam. Kürzer geht es über die Kaiser-Wilhelm-Brücke. Über diese haben wir auch mit Dösiämm die Schleuseninsel erreich. Schilder weisen auf eine Maximal-Höhe von 3 Metern hin, wir hatten aber mehr als einen Meter Platz zu den beeindruckenden Hängelampen auf der Brücke.

In der Innenstadt hat uns besonders eine Einkaufspassage gefallen. Hier haben wir Fischbrötchen gegessen, ein Glas Wein genossen, Lesestoff für die Reise gefunden und den Regen abgewettert. In Wilhelmshaven sollte man sich die Zeit für einen Innenstadtbummel jedenfalls nicht nehmen lassen.

Am dritten Tag verlassen wir allerdings frühzeitig die Schleuseninsel. Ein Tag Sturm der nicht aufhören will, lässt uns weiterziehen. Wir versuchen es in Fedderwardersiel, aber der Platz ist nach dem Schietwetter der letzten Tage zu matschig und wir landen in…

Nordenham

Wie wir wenige Wochen später erfahren sollen, die Geburtsstadt von Roy Horn, dem Partner von Siegfried, die beide in Las Vegas mit weißen Tigern und ihrer Show berühmt wurden. Roy Horn wird ein Corona-Opfer werden. Doch davon wissen wir jetzt zum Glück noch nichts und haben eine sehr ruhige Nacht in dem Städtchen am Unterlauf der Weser.

Der Stellplatz liegt neben dem Freizeitbad Störtebeker. 22 Mobile sollen hier auf Rasengitterstein Platz finden können, vielleicht dürfen dann aber nicht alle 8 Meter lang sein. Es gibt Strom, V&E und man zahlt am Automaten 5€ für eine Nacht. Ein guter Durchgangsplatz.

Die Weser haben wir nicht gesehen, denn das braucht einen längeren Spaziergang, und dafür war das Wetter zu miserepetrig. Auch wenn das auf dem Bild nicht ganz herüberkommt. Wir haben statt dessen unsere Küche wieder bemüht, heute gibt’s Spaghetti.

Bremerhaven

An der Doppelschleuse gibt es immer was zu sehen. Auch bei Schlechtwetter, und davon haben wir doch eine ganze Menge. Nicht nur Regen, jetzt kommt auch noch Sturm dazu. Wir können uns das gesamte Schleusenmanöver eines Frachters anschauen und sehen wie die Alexander von Humbold sich in ihren Heimathaven einschleust, dabei vom Strurm über Top und Takel mächtig auf die Seite gedrückt wird.

Der Stellplatz an der Doppelschleuse hat Platz für über 60 Mobile, natürlich Stromsäulen und einwandfreie V&E und darüber hinaus sogar ein Sanitärgebäude, was jetzt aber zur Corona-Zeit ebenso geschlossen wurde wie der Brötchenservice. Für Mobile über 8 Metern ist aber nicht jeder Platz geignet, mit 7,70m kommen wir in einen Standardplatz aber noch gut hinein.

Wir gesagt, es gibt an der Schleuse einiges zu sehen, in die Stadt läut man zum Schifffahrtsmuseum eine knappe halbe, zur Fußgängerzone eine gute halbe bis dreiviertel Stunde. Auf dem Weg dorthin liegt der Wasserschout, ein stilvolles Restaurant, das wir hier sehr schätzen, und ich liebe Fischplatten mit verschiedenen Fischsorten.

Es gibt weitere Plätze in Bremerhaven, die aber für einen Fußmarsch in die Stadt weniger gut bis gar nicht geeignet sind, weil man um den Handels- und Fischereihafen herumlaufen muss, und das zieht sich…

Elsfleth

In Elsfleth steht man direkt am Wasser, an einer Hafenanlage, jedoch ist das nicht die Weser, sondern die Hunte, ein Seitenarm der Weser. Für 8€ hat man ein ruhiges Plätzchen, V&E ist vorhanden. Elsfleth selbst ist ein kleineverträmtes Örtchen mit einigen Geschäften und Restaurants. Wir gehen heute zum Griechen und ahnen, dass das vielleicht der letzte Restaurantbesuch für lange Zeit sein soll.

Corona hat in der Zwischenzeit auch unser Land erreicht, angsterfüllte Nachrichten hört man den ganzen Tag über, und irgendwie fühlen wir uns beim Essen das erste Mal etwas unwohl. War es vor sieben Tagen in Grevenbroich noch so, dass man sich über einen Hustler lustig gemacht hatte, ist es nun schon eher beklemmend zu sehen, dass am Nachbartisch sechs Menschen nebeneinander sitzt und der Chef an der Theke vor lauter Arbeit ins Schwitzen kommt.

Trotz allem ist der Stellplatz hier am Hafen empfehlenswert, es ist ruhig und windgeschützt, der Platz ist gepflastert und der Ort bietet sogar etwas Abwechslung.

Lemwerder

Lemwerder liegt nord-westlich von Bremen auf der linken Seite der Weser. Mit dem Fahrrad könnte man in einer guten Stunde nach Bremen fahren. Hier gibt es zwei Stellplatzangebote, und wir testen beide. Zunächst stellen wir uns auf den Deich. Hier finden 5 Mobile einen kostenlosen Platz mit freiem Blick auf die Weser, in den Ort läuft man eine gute halbe Stunde, was sich aber nicht wirklich lohnt.

Dann ist man auch schon fast am Wohnmobilhafen Lemwerder. Dieser Platz ist ganz für 50 Mobile ordentlich, ja fast parkähnlich angelegt und hat auch Stron, V&E. Am Automaten zahlt man 3€, jedoch nimmt der heute kein Geld an.

Woher wir das wissen? Ach ja, nachdem es uns am Abend irgendie alleine auf dem Deich etwas verlassen und unwohl wird, ziehen wir noch um. Der Platz liegt abseits am Ende eines Wohngebiets, es gibt keine Durchgangs- oder sonstige Straßen, die hier vorbeiführen, dafür eine sehr ruhige Nacht. Hunde können weiträumig ausgefürhrt werden, in direkter Nähe befindet sich ein italienisches Restaurant, das aber auch geschlossen hat, ohl Corona-bedingt.

Nienburg

Eine Nacht wollen wir uns auf der Heimreise noch gönnen, und da fällt die Wahl auf Nienburg. Hier liegt der Stellplatz direkt am Ufer der Weser, in die Stadt gelangt man über eine Fußgängerbrücke. In 10 Minuten erreicht man eine einladende und ausgiebige Fußgängerzone mit mehreren Restaurants, die wir gerne besuchen würden, wenn, ja wenn sie denn geöffnet wären. Das, was geöffnet ist, ist leer und wenig einladend, der Rest geschlossen.

Hinter dem Stellplatz gibt es ein Einkaufszentrum mit meheren Geschäften, darunter ein Baumarkt, Supermarkt und Bäcker. Für den Stellplatz zahlen wir 5€, es gibt V&E, 25 Fahrzeuge sollen hier Platz finden, ich denke, das ist sehr optimistisch gerechnet. Wenn es denn 20 sind, ist auch genug. Heute Abend ist der Platz voll, fast so voll wie die Weser, denn die hat jetzt Hochwasser, ein Ergebnis des vielen Regens der letzten Woche, eben unserer Reisewoche. Nicht alle Wege am Ufer sind durchgängig begehbar. Der Rosengarten am gegenüberliegenden Ufer ist aber auf jeden Fall sehenswert, den sollte man sich aber nicht entgehen lassen.

Hier endet unsere Woche Nordtour zm Frühjahrsbeginn, wie es nun mit Corona weitergeht, das werden wir sehen…