Eine Woche im Herbst mit Boot

Eine Woche im Herbst mit Boot

15. Oktober 2022 0 Von LaikaMan

Nach Bayern soll es gehen, Start am Freitag kurz vor High Noon. Entgegen unserer allgemeinen Neigung nutzen wir diesmal wieder die A44 und die A7 über Kassel Richtung Schweinfurt. Eigentlich erstaunlich wenig Verkehr, doch zu früh gefreut, schon kurz hinter dem Kreuz Bad Wünnenberg der erste Stau. Für 11 km brauchen wir hier heute über eine halbe Stunde. Warum muss ausgerechnet mitten am Freitag ein Stück Asphalt, ganze ein mal ein Meter groß, geteert werden? Dafür muss der ganze Verkehr auf eine Spur. Fünf orange-gekleidete Männer schauen sich das auf ihre Schaufeln gestützt an. Sorry, nur vier. Der fünfte hat gar keine Schaufel, der telefoniert. In drei Stunden ist Feierabend, dann wird der Teer wohl trocken sein.

Freitag Schmausenkeller

Unser Ziel heute ist zunächst unklar, irgendetwas zwischen Schweinfurt, Bamberg oder Nürnberg. Es wird dann spontan der Schmausenkeller gleich hinter Bamberg. Der ist uns noch in sehr guter Erinnerung und wenn wir richtig informiert sind, hat der dieses Wochenende noch geöffnet. Das Wetter ist prima, wir finden einen schönen Platz und können draußen etwas essen. Es gibt Spezial-Pizza und Zwiebelekas mit Salzkartoffeln, das ist so etwas wie Quarkspeise mit Zwiebeln, dazu leckeres Kellerbier. Im Schmausenkeller herrscht Selbstbedienung, beim Abholen der Speisen lässt man sich als Womo-Fahrer in eine Liste eintragen, so ist die Übernachtung gratis.

Nach dem Essen gönnen wir uns einen extra langen Spaziergang in der Abendsonne. Es ist so etwas wie ein Hundespaziergang in Gedanken. Denn wir sind alleine, keine Bella mehr dabei. Die mussten wir am Montag dem Hundehimmel übergeben. Sie durfte nach sehr kurzer, aber heftiger Krankheit nicht mehr leiden. Ihre Begleitung fehlt uns, sie hat die Fahrt mit dem Wohnmobil immer sehr genossen, ‚mal zwischen den Vordersitzen liegend, ‚mal auf die Straße guckend, die meiste Zeit aber an ihrem Platz unter der Sitzbank. Für uns ist die neue Situation noch vollkommen ungewohnt, oft schauen wir uns ungewohnt um, ob sie nicht ausgebüchst ist.

Samstag Chieming

Das Wetter hat sich geändert. In der Nacht hat leichter Regen begonnen und in strömendem Regen fahren wir nun zum Chiemsee. Am Chiemsee gibt zwei ACSI-Plätze, wir entscheiden uns für den  Strandcamping am Ostufer bei Chieming. Man will uns Platznr. 67 geben, wir passen auch drauf, aber ohne Möglichkeit, die Markise im Regen auszufahren und kein Sat-Empfang. Im Regen!

So nehmen wir Platz 70, die 69 wäre auch perfekt gewesen. Andere brauchbare Plätze gibt es nur mit saftigem Aufpreis. Das muss man sich für eine eventuelle spätere Reservierung unbedingt merken. Vor Ort hört der Regen dann glücklicherweise auf, und wir können abends einen Spaziergang nach Chieming wagen. Das Chiemseer Wirtshaus ist leider überfüllt und das Personal irgendwie unfreundlich. Noch nicht einmal ein Bier im Bereich der Theke will man uns ausschenken, obwohl dort alle Tische frei sind.

Also gehen wir wieder zurück. Auf dem Hinweg hatten wir einen Wegweiser zum Gasthof Berghof gesehen. Den schauen wir uns an und sind begeistert. Wir finden eine sehr freundliche Bedienung und bekommen hervorragendes Essen serviert, nochj dazu zu moderaten Preisen. Es gibt Kalbsgeschnetzeltes mit Spätzle und Susannes geliebte Kässpatzen. Damit hätten wir die schon einmal abgehakt. Leichter Wind frischt auf, und wir kommen noch rechtzeitig vor erneut einsetzendem Regen wieder zurück zum Platz.

Sonntag Chiemseerundfahrt

Der Regen wird heftiger, am Abend bis tief in die Nacht hinein schüttet es wie aus Kübeln. Und das bleibt heute den ganzen Tag über so. Eigentlich wollten wir mit dem Boot auf den See, kühn hatte ich die Aussage gewagt „Mein Wunsch wäre es, einmal rund um den Chiemsee paddeln“, aber ohne Training wäre das sowieso nicht gegangen. Doch wir umrunden den See trotzdem! Dazu nutzen wir die Gästekarte, die gibt es für die 55 Cent pro Person, und machen mit der Chiemsee-Ringlinie eine Busfahrt rund um den See. In Prien haben wir ca. eine Stunde Aufenthalt.

Dort ist in der Fußgängerzone richtig was los. Die Geschäfte haben geöffnet und es gibt so etwas wie Markt mit vielen Ständen, darunter Fischbrötchen, Wurst, Kuchen, Bier und einiges mehr. Allerdings auch viel Gedränge. Deshalb wandern wir schnell wieder ab, vom Bahnhof geht es zum Hafen und nach einer Stunde weiter mit dem Bus zurück zum Strandcamping. Unterwegs finden wir wieder Wallnüsse.

Die Fahrtanach führt uns auch durch Grassau und vorbei am ehemaligen Sporthotel Achental, jetzt Golf-Ressort, oben auf einem Bergrücken die Kirche St. Peter und Paul. Mir kommt da eine Idee…

Am Tag der deutschen Einheit nach Marquartstein

Die ACSI-Plätze am Chiemsee schließen, und wir überlegen, wo es hingehen soll. Muss ja nicht weit sein, und so finden wir bei Grassau in Marquartstein-Pettendorf den Weßner Hof. Der bietet preiswert Stellplätze an, und das sogar mit Ver- und Entsorgung. Wir finden einen Platz, wo wir rückwärts eingeparkt mit den Vorderrädern noch auf Schotter stehen. Nach dem Regen gestern schien der Chiemsee um gute 10 cm gewachsen zu sein, und auch hier sind die Rasenflächen noch sehr weich.

Der Weßner Hof ist ein Hotelbetrieb mit Landwirtschaft. Durch die Frontscheibe schauen wir auf ein Kälber-Gehege. Die Gaststube des Hotels sieht sehr gemütlich aus und der Biergarten draußen ist riesig. Hier hat man Brennholzscheite zur Abtrennung, also quasi als über-mannshohe Umzäunung genutzt, eine tolle Idee. Wir wandern dann einmal durch den Ort. Hier gibt es weitere Einkehrmöglichkeiten, und weiter geht es hinauf zur Burg.

Auf dem Rückweg kommen wir an einem Haus vorbei, in dem der Komponist und Dichter Richard Strauss von 1894 bis 1907 gelebt und gearbeitet hat. genehmigen uns im ein Helles. Der Hofwirth zur Post hat geöffnet und auch erst am Mittwoch Ruhetag, morgen am Dienstag scheinen alle anderen zu ruhen. Im gemütlichen Biergarten genehmigen wir uns ein Helles.

Am Hotel gibt es heute eine riesige Auswahl allerbesten Kuchen. Da decken wir uns gleich einmal ein, und nach der kleinen Wanderung ist das eine willkomene Stärkung, wenn auch ungewöhnlich für uns. Den Kuchen müssen wir uns unbedingt wieder ablaufen und machen deshalb jetzt noch einen Gang nach Grassau. Dort gibt es den Gasthof zur Post, den Sperrer Hof, alle mit einladendem Biergarten. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kleinen Einkauf im Pennymarkt und kommen danach am Badeteich vorbei. Auch hier wieder ein Biergarten.

Jetzt können wir nicht mehr widerstehen. Nette Leute hier und eine sehr freundliche Bedienung, ‚betreutes Trinken‘ am Badesee mit herrlicher Aussicht.

Dienstag Wanderung durchs Moorgebiet

Kommen wir zurück zu meiner Idee nach der Busfahrt, als es am Hotel Achental vorbei ging. Da hatte ich nämlich auf einem kleinen Bergrücken die Kirche St. Peter und Paul wiederentdeckt. Vor gut 20 Jahren habe ich diese Kirche im Rahmen von Seminaren mit den Teilnehmern aufgesucht. Die Wanderung war quasi eine Übungsaufgabe. „Seht Ihr dort oben die kleine Kirche auf dem Hügel? Dort treffen wir uns. Bildet kleine Gruppen und findet den Weg dorthin. Das Problem: Zwischen uns und der Kirche liegt ein Moorgebiet.“

Da ich Susanne davon immer nur erzählen konnte, wäre das heute eine tolle Gelegenheit, die Kirche als Tagesziel anzupeilen, das ‚Abenteuer‘ von damals quasi wiederzubeleben. Vor einigen Jahren haben wir das bereits einmal versucht und landeten auf einem Golfplatz. Gestern haben wir aber Schilder mit dem Hinweis auf einen Moorrundweg gefunden. So schöpfen wir Hoffnung, das Moorgebiet doch wiederzufinden, jedenfalls wollen wir uns die kleine Kirche anschauen. Allerdings sind die Vorzeichen andere.

Durch den Anmarsch von Marquartstein aus verdoppelt sich der Weg gegenüber dem Startpunkt Achental. Vorbei am Moorrundweg finden wir sogar das Moorgebiet selbst wieder und landen nicht wieder zwischen fliegenden Golfbällen. Hier im Moor herrscht eine beeindruckende Stimmung, und die genießen wir.

Der letzte Anstieg hinauf zu dem kleinen Ort Sonnleiten ist sehr steil und anstrengend, aber die Kirche St. Peter und Paul hat ihren alten Charme nicht verloren. Kein Prunk, einfach nur eine schlichte kleine Kirche, offenbar mit unterschiedlichen Baustilen, also wohl mehrfach neu aufgebaut. Drinnen scheinen unter freigelegtem Putz alte Fresken durch.

Der Rückweg wird noch einmal sehr beschwerlich, das anliegende Gasthaus hat Ruhetag. Endlich zurück in Grassau gönnen wir uns eine Vesper im Gasthaus zur Post. Schweizer Wurstsalat für beide. Am Ende weist Gute Mine 23 km als Tagesergebnis aus, und von diesem kleinen Abenteuer heute gibt es auch ein kleines Video!

Wanderung durchs Moorgebiet bei Grassau

Mittwoch Paddeln auf dem Riegsee

Wo liegt der Riegsee? Bei Murnau, und auf dem Campingplatz Brugger waren wir vor 10 Jahren bereits einmal mit Möhrchen. Wir hatten uns telefonisch angekündigt, da auf einem andern Platz am benachbarten Staffelsee alles belegt sein sollte. Wir bekommen einen guten Platz mit Sicht auf den See aus der dritten Reihe, und sofort wird das Boot ausgepackt.

Ich bin wieder erstaunt, wie schnell das geht. Es dauert keine Viertelstunde, und unser Gumotex Seewave ist startbereit. Gleich geht es ‚raus auf den See, herrlich! Und auf dieser ersten Paddeltour fällt mir auch ein Name für unser Luftboot ein: BellAir. Richtig liegt, wer hierin den Namen unserer Bella entdeckt.

Der Platz hat auch ein bayrisch-uriges Restaurant mit Biergarten, die Bruggerhütte. Hier probieren wir am Abend einen Szedeginer Gulasch, das ist Gulasch auf Kraut und Cevapcici aus. Dazu gibt es tatsächlich Festbier vom Fass. Herbst-Urlaub kann ja so viel Spaß machen! Das Wetter ist herrlich, man kann die Zugspitze in der Ferne erahnen und von der Abendstimmung am See gibt es stimmungsvolle Bilder mit fast-Vollmond.

Donnerstag Wanderung nach Murnau

Wir wollen zu einem kleinen Geschäftebummel nach Murnau und vielleicht im Brauhaus Griesbräu etwas essen. Dieses Brauhaus hatte uns bei den letzten Aufenthalten hier immer gut gefallen. Diesmal ist es jedoch eher enttäuschend. Zumindest was das Essen angeht. Drinnen im riesigen Innensaal ist es fast gänzlich leer und so entscheiden wir uns für einen Tisch ganz am Ende des Saals. Getränke werden serviert, fürs Essen gilt Selbstbedienung an einer Theke, eine gewisse Auswahl an Speisen kann man den Kreidetafeln entnehmen.

Mich lacht der Krustenbraten mit zwei Beilagen an, ich wähle Blaukraut und Kartoffelgratin, Susanne lässt Fleisch liegen und nimmt einfach drei Beilagen, gibt es als Gericht. Was soll ich sagen, die Beilagen sind in Ordnung, Fleisch und Gratin weniger, nur das Hausbier ist richtig gut, und so verlassen wir das Brauhaus diesmal etwas enttäuscht.

Die Einkäufe sind dafür aber um so erfolgreicher. Wir müssen uns richtig bremsen. Eigentlich suchen wir Neopren-Handschuhe zum Paddeln, die gibt es aber in keinem der Sportgeschäfte hier. Haben schon auf Winter umgestellt, heißt es. Aber finden wir viele Dinge, die wir gar nicht gesucht haben. Kopfbedeckungen, Wanderhosen und sogar ein neues Portmonee. Auch ein leckeres Eis gönnen wir uns. Und wieder zieht sich der Rückweg heute besonders lang. Gute Mine, unser Wander-Garminchen, zeigt am Ende wieder fast 20 gelaufene Kilometer an.

Freitag noch ne Paddeltour

Schönstes Wetter, blitzblauer Himmel heute, morgen soll es Regen geben. Also rein ins Boot und auf zur zweiten Paddeltour. Danach wird die BellAir wieder trocken eingepackt. Unsere Tour geht diesmal auf die nördliche Hälfte des Sees. Erst auf der Rückfahrt stellen wir fest, dass wir durchs gesperrte Schutzgebiet fahren. Auf ein paar Bojen steht das geschrieben, die Schilder konnte man aber bei der Hinfahrt auf der westlichen Seite nicht erkennen. Bis auf eines zeigen diese Schilder auch alle nach unten, sind wohl auch eher als Warnhinweis für die Fische gedacht. Am Ufer entdecken wir einen ‚Ampelbaum‚; rot-gelb-grün.

Das Boot wird gut und trocken eingepackt, auch Tisch und Stühle werden wieder verstaut und die Markise eingefahren. Jetzt kann der Regen kommen, wir brauchen uns morgen um nichts mehr zu kümmern. In der Bruggerhütte gibt’s heute ein  Paprikaschnitzel und Seelachsfilet mit Kartoffelsalat, dazu noch einmal ein Festbier und vor allem eine herrliche Sicht über den See auf die von der Sonne angestrahlten Wiesen gegenüber.

Bei der Ankunft hieß es, dass wir auf den ACSI-Preis einen Zuschlag bezahlen müssen, und ich frage warum. Es stellt sich heraus, dass wir falsch eingetragen wurden. So zahlen wir für die drei Nächte 3 x 21 € plus 2 x 1 € Tourismusabgabe und 1,50 € Stromanschlussgebühr. 66,50 € sind halt besser als 81,50 €. Fragen kostet ja nichts, bringt eher was.

Samstag Landsberg am Lech

Für die Rückfahrt haben wir uns zwei Nächte gelassen und verschiedene Möglichkeiten einer Route. Hoch auf die A8, dann wie auf der Hinfahrt über München und Würzburg und Kassel zurück. Oder weiter am Rand der Alpen entlang bis Füssen, dort auf die A7 und ebenfalls über Würzburg und Kassel zurück. Oder ganz anders, querfeldein fast gänzlich ohne Autobahn, ohne München, Fulda und Kassel. Was denkt Ihr?

So steuern wir zunächst einmal nördlich auf Augsburg zu, peilen dann Donauwörth, Nördlingen und Dinkelsbühl an, danach weiter über Gießen und Marburg über unsere Hausstrecke. So kommt es, dass wir bereits nach weniger als 75 km einen Platz in Landsberg am Lech anlaufen. Hier bleiben wir für die erste Nacht, nur leider spielt das Wetter nicht mit. Es gießt förmlich aus Eimern und so schauen wir uns Landsberg halt im Regen an.

Landsberg ist eigentlich eine recht ansprechende Stadt mit großem Marktplatz und hübschen Geschäften, nur im Regen wirkt das alles ein wenig verlassen. Sogar meinen noch ausstehenden ’abgebräunten Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat‘ könnte ich hier in einem Brauhaus bekommen, jedoch nur drinnen und das wollen wir nicht. Es bleibt also leider dabei, auf einen Leberkäs mit bayrischem Kartoffelsalat werde ich auf dieser Reise verzichten müssen.

Wir laufen zum Schlossberg hoch, beenden unseren Rundgang aber schnell wieder wegen des immer stärker werdenden Regens. Im Wagen kochen wir uns heute etwas, was wir schon seit Tagen machen wollten, aber aufgrund vieler ‚Gelegenheiten‘ noch nicht geklappt hat: Eine Pilzpfanne mit viel Zwiebel und einem Stich Butter auf Nudeln, also eher eine Nudel-/Pilzpfanne. Lecker, auch ohne Leberkäs! Auf dem Platz stehen über 20 Mobile, die Nacht bleibt ruhig. ‚Verstehen Sie Spass‘ schauen wir nicht, Barbara soll uns nicht noch kurz vor Schluss den so schönen Urlaub vermiesen. Wir sind halt keine Fans.

Sonntag Marktheidenfeld am Main

Heute zeigt sich das Wetter wieder von seiner besten Seite, und weiter geht es über Landstraßen. Wir sind total begeistert von den Bundesstraßen 17 und 2. Die verlaufen nämlich fast durchgängig 4-spurig mit Mittelstreifen, also wie eine Autobahn, nur eben fast ohne Verkehr. Um Rothenburg herum fahren wir für ca. 40 km auf die A7, und hier begegnen uns nicht nur wieder jede Menge Hektik und tatsächlich auch gefährliche Situationen in einer Baustelle, sondern auch Stau. Kaum einen Kilometer auf der Bahn, stehen wir für eine halbe Stunde still. Was ist nur los auf deutschen Autobahnen? Selbst meine einst so geliebte A7 ist unerträglich geworden.

Wo verbringen wir die letzte Nacht unserer Herbstwoche? In Marktheidenfeld am Main. Hier gibt es den Festplatz Martinswiese und darauf befindet sich ein großer Stellplatz. Leider nicht parzelliert, was eigentlich kein Problem darstellt, aber viele Menschen sind leider nicht in der Lage mit viel Raum umzugehen. So kommt es, dass einige ihre Markise aufstellen und zum Nachbarn noch einmal eineinhalb Markisenbreiten Platz haben. Wir haben eine Markisenbreite Platz zum nächsten und da will sich tatsächlich noch ein Belgier zwischenquetschen, sodass wir nicht gleichzeitig unsere Aufbautüren hätten öffnen können.

Der muss jetzt dazulernen! Die Mobile steht auf dem großen Platz außen herum, und in der Mitte des Platzes hätten gut noch einmal zwei, wenn nicht drei Reihen mit je 10-12 Mobilen Platz gehabt. Einer steht auch schon da, mittendrin. Und da schicke ich den belgischen Nachbarn hin, doch dieser Raum wird nicht wirklich sinnvoll genutzt. Es ist traurig anzusehen, wie planlos die Menschen mit Platz umgehen, einfach nur traurig. Zudem steht unsere Reihe komplett falsch herum, mit der Nase nach außen, und so scheint auch bei allen die Sonne auf den Kühlschrank. Ich versuche es zunächst anders, gebe aber nach dem Vorfall mit dem Belgier auf, drehe Dösiämm herum und bin doppelt traurig.

Egal, jetzt schauen wir uns Marktheidenfeld an und hoffen, hier eine Häcker., Strauß-, Besen- oder Sonstwas-Wirtschaft zu finden. Fehlanzeige, in Marktheidenfeld wird kein Wein angebaut, hier wird Bier gebraut. Und so finden wir uns am frühen Nachmittag im ‚Brauerei Biergarten Martinsbräu‘ am Main wieder und bekommen Fränkische Bratwürste und Currywurst, Leberkäs war aus, ab morgen ist der Laden gechlossen. Abends macht Susanne dann noch Apfelpfannkuchen. Die Äpfel stammen noch vom Weßner Hof, lagen da halt so rum.

Montag Rückblick

Wir führen unsere Route diagonal durchs Land weiter fort, lassen Fulda, Kassel und damit die Kasseler Berge mit dem Autobahnverkehr rechts liegen, fahren über Aschaffenburg, Hanau, dann östlich an Frankfurt vorbei über die A45 Richtung Gießen. Über eine unserer ‚Hausstrecken‘ geht es dann heim, diesmal kurzfristig entschieden über Winterberg und Nuttlar.

Vintage-Stle in Chieming

10 Tage Bayern im Herbst, und das waren unsere Highlights: Super Start im Schmausenkeller bei tollem Wetter, ein gut gelegener Campingplatz bei Chieming, gemütlichem Essen im Berggasthof und eine Ringbusfahrt um den Chiemsee mit Stadtfest in Prien, eine Moorwanderung in Grassau, Paddeln auf dem Riegsee, Shoppen in Murnau und lecker Essen in der Bruggerhütte, eine tolle Rückfahrt quer zu den Autobahnen über gut ausgebaute Landstraße in Bayern und Apfelpfannkuchen zum Schluss.

Daheim wartet eine Überraschung auf uns, wir kommen erst einmal nicht auf unser Grundstück.

Unser Nachbar lässt sein Dach neu isolieren, das wussten wir. Aber dass nun ein großer Baukran und LKWs die Straße versperren, haben wir nicht geahnt. Auch nicht, dass das ganze auch nach über 5 Wochen nicht beendet wein wird. Wir dachten, die Angelegenheit wäre während unserer Abwesenheit erledigt gewesen, Fehlanzeige. Mit dem Kran über Dösiämm habe ich keine ruhige Minute mehr. Dösiämm kann nicht auf seinen Platz, er steht die nächsten Wochen vor der Haustüre.