Auf nach Bayern, Teil 2

Auf nach Bayern, Teil 2

26. September 2018 0 Von LaikaMan
  • 22.09.2018: Berchtesgaden
  • 26.09.2018: Die Rossfeld-Mautstraße
  • 27.09.2018: Bayrischzell

Berchtesgaden

Endlich ist es so weit, der erste Zielort unserer Reise ist erreicht! Auf dem Weg können wir unterwegs noch bei einem Bäcker anhalten und Post in einen Briefkasten einwerfen. Wir fahren den Allweglehen an und sind überrascht. Der Stellplatz ist gar nicht überfüllt, nein wir können uns in aller Ruhe unsere Parzelle aussuchen. Die Wahl fällt nicht schwer, wir nehmen einfach den gleichen Platz, auf dem wir im vergangenen Jahr noch mit dem Möhrchen gestanden haben. Abends jeoch füllt sich der Stellplatz bis 18 Uhr aber komplett, und das bleibt auch die nächsten Tage so.

Zum Allweglehen führt eine kleine steile Straße hinauf. Unten steht ein Schild „1.Gang einlegen“, doch den ersten Teil schafft mn auch im zweiten. Der Womo-Stellplatz liegt auf halber Höhe zum eigentlichen Campingplatz, eine Haarnadelkurve spart man sich dadurch. Für den Aufstieg der Wohnmobilisten gibt es noch eine steile Treppe den Hang hinauf.

Obwohl Thomas, der Platzbesitzer, fast alle Bäume auf dem Hang gerodet hat, müssen wir für Fernsehempfang noch einmal zwei Meter vorsetzen, denn eine Tanne hat er stehen lassen, und genau die steht uns ein wenig im Weg. Sonst ist alles so vertraut! Wir fühlen uns sofort wieder richtig wohl. Bei der Rodung ist auch gleich der Treppenweg nach oben zum Campingplatz verbessert worden. Zwar immer noch beschwerlich, sind die Stufen nun aber mit neuen Balken ordentlich abgestützt. Und das Treppentrainung wirkt. Am dritten Tag gehe ich die gesamte Treppe schon wieder doppelt so schnell hoch.

Der Stellplatz kostet 15€ plus 2,60€ Kutaxe pro Person. Dafür kann man z.B. alle Busverbindungen in der Region, wie z.B. zum Königssee, nach Maria Gern, Ramsau oder in Richtung Salzburg benutzen, jedoch muss man diese Kurtaxe nicht gleich am ersten Tag mit buchen. Alle Campingplatzeinrichtungen können natürlich mitbenutzt werden, incl. der hoch- und neuwertigen Sanitäreinrichtungen und des einladenden Wellness-Panoramapools, 28 Grad Wassertemperatur. Es gibt neue Entsorgungsstellen für die Chemietoilette und im Biergarten komplett neue Tische und Bänke.

Was uns ein wenig wundert: Die meisten WoMos fahren am Stellplatz vorbei und stellen sich für mehr als die doppelte Standgebühr auf den Campingplatz. Ist aber ok so, denn das kann der Stellplatz gar nicht fassen. Die ersten zwei Tage ist das Wetter noch richtig sommerlich, dann kehren nach einem nächtlichen Sturmtief herbstliche Gefühle ein. Der Watzmann gibt sich am Morgen überzuckert, die Temperaturen morgens einstellig, drinnen wird jetzt geheizt.

15 Gehminuten vom Platz entfernt steht die Grassl Brennerei, ein beliebtes und lohnenswertes Ausflugsziel. Man kann im Rahmen einer Brennereibesichtigung mit der Geschichte des Hauses vertraut machen und alles Produkte in Ruhe ansehen. „Zeit lassen“ heißt das Motto des Hauses Grassl. Alles wird auch in kleinen Protionen zur Verkostung angeboten, und so kommt man die steile Rampe zum Allweglehen nachher leichter wieder hoch, auch mit Gepäck! Samstags ist bis 16 Uhr geöffnet, werktags zwei Stunden länger.

Am Dienstag gibt es um 8:30 Uhr einen Vortrag mit Bildern über die Wandermöglichkeiten in der gesamten Region und den Nationalpark Berchtesgaden. Daraufhin sehen wir uns gleich einmal das Haus der Berge an und gehen den Soleleitungsweg zurück, der uns ganz neue und eindrucksvolle Blicke auf die Stadt gibt. Im Haus der Berge kann man den Eingangsbereich mit vielen interessanten Informationen und den Außenbereich kostenlos besuchen, die Ausstellung selbst geht leider nicht mit Hund. Für Mittwoch nehmen wir uns eine Busfahrt über die Rossfeldstraße vor, bleiben somit einen Tag länger als zunächst geplant.

Die Rossfeldstraße

Diese beliebte Ausflugsstraße ist Deutschlands höchstgelegene Panoramastraße, am höchsten Punkt 1560 Meter über Null, und das Befahren dieser Straße kostet eine Maut. 8€ pro Fahrzeug, egal wie viele Personen befördert werden. Wir fahren mit dem Linienbus 848 hinauf und zahlen auf die Gästekarte 1,50€ pro Person. Nur mit einem vollbesetzten Bulli könnte man diesen Preis pro Person noch unterschreiten, meinte gestern der Bergführer in seinem Bildervortrag.

Die Fahrt dauert von der Allweggasse in Unterau keine 20 Minuten, führt über die Mautstelle Nord und endet auf dem Hennenköpfle. Dort oben haben wir eine grandiose Sicht bis weit hinter das Dachsteingebirge in Richtung Süden oder über Salzburg hinweg in die weite Ebene nach Norden. Wer von hier aus Wandern möchte, sollte schon eine gute Portion Fittness mitbringen, denn die Wege in Richtung Kehlberghaus oder zum Purtscheller-Haus sind gleich richtig steil. Und das nicht nur bergauf, nein man muss zunächst auch wieder steil bergab. Das nahegelegene Ahornkaser Haus ist heute leider geschlossen, dort finden gerade Filmdreharbeiten statt, und der Adler schaut sich das genau an…

Einziger Nachteil sind die wenigen Abfahrzeiten für den Bus zurück. Wer an gleicher Stelle wieder zurückfahren möchte, hat am Nachmittag nur eine Chance, und das ist nach 11:45 nur noch der Bus um 15:45. Uns reichen die 4 Stunden heute, sollte man aber eine längere Wandertour planen, dann bitte 2 Stunden früher abfahren, also um 9:15 ab Berchtesgaden ZOB oder 9:25 ab Unterau.

Bayrischzell

Nach fünf Tagen ziehen wir weiter. Erst einen kleinen Abstecher über Oberau nach Hallein für einen kleinen Einkauf. Wir lieben den österreichischen Honig vom Billa und den Meindl-Kaffee. Dann geht es zurück durch Berchtesgaden und am Chiemsee vorbei nach Bayrischzell. Das Wetter meint es gut mit uns, bis auf zwei verregnete Nächte haben wir tagsüber immer strahlend blauen Himmel. So wie die grandiose Aussicht schon gestern auf der Rossfeldstraße haben wir heute auch wieder allerbeste Aussicht unterwegs.

In Bayrischzell hat man einen schönen Stellplatz gut 5 Minuten vom Kern der Stadt angelegt. Für 10€ Tagesgebühr ist die Gästekarte inklusive, und damit auch die Benutzung der Linienbusse nach Schliersee oder Spitzingsee.

Darüber hinaus gibt es noch den Wendelsteinringbus, der in gut zwei Stunden den Wendelstein einmal komplett umrundet. Es gibt viele Wandermöglichkeiten am Ort oder mit einem der Busse zu erreichen. Wer sich zum Schliersee aufmacht, kann sich das Markus Wasmeier Freilichtmuseum anschauen. Dort kann man erleben, wie das Leben in den Bergen in alter Zeit ausgesehen hat und bei Brotbacken und anderen täglichen Arbeiten mitmachen.

Bayrischzell selbst ist ein kleiner gemütlicher Ort mit einigen Gasthäusern, kleinen Geschäften, einer sehr freundlichen Tourist-Info und einem Edeka-Express, geöffnet von 7:00 bis 19:30, samstags bis 18:00 Uhr. Die Stellplatzgebühr zahlt man entweder direkt auf dem Platz am Münzautomaten oder hier in der Tourist-Info, wo man auch die Gästekarte ausgehändigt bekommt. Wir bevorzugen den Gasthof Post, der bietet eine sehr gute bayrische Küche, im September Wiesnbier vom Fass und freitags sogar mit Live Musik von der Zither.

Markanter Berg ist der Wendelstein mit einigen Besonderheiten. Darunter das Wendelsteinhaus, eine Sternwarte und eine Sendestation des Bayrischen Rundfunks samt Sendemast auf dem Gipfel. Wer nicht zu Fuss hinaufklettern will und trotzdem den Ausblick genießen möchte, der kann mit der Zahnradbahn oder einer Seilbahn hinaufkommen. Bayrischzell ist auch idealer Ausgangspubnkt für einen Trip nach München. Wochentags fährt die Bundesbahn nahezu stündlich, die Fahrt dauert ca. 90 Minuten.