Frühjahrsreise 2023 – Teil 4 (P)

Frühjahrsreise 2023 – Teil 4 (P)

22. Mai 2023 0 Von LaikaMan
Praia de Mira – Porto über Aveiro: 118 km – Portugal gesamt ab Huelva: 1237 km – gesamte Tour bisher 4498 km

Dieser Bericht wird chronologisch fortgeschrieben.
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  1. Ans Ende der Welt
  2. Zambujeira
  3. Costra Verde & Herdada Dod Grous
  4. In Beja
  5. Ein Tag extra in Beja
  6. Am Strand von Comporta
  7. Golegã
  8. An der Lagune von Foz do Aralha
  9. Der Nelkenfeiertag
  10. Der Weg nach ‚Praia de Mira‘
  11. Freitag Morgen in Praia de Mira (mit Video)
  12. Hunde, Frangos, Lulas
  13. Aveiro
  14. Porto
  15. Video aus Óbodos

1. Ans Ende der Welt

Wenn man schon so weit gekommen ist, dann muss man einfach auch noch hierher. An die südwestlichste Ecke Europas, auf diese kleine Landspitze, wo sich die Westküste mit der Südküste Portugals trifft, an den berühmten Leuchtturm ‚Farol do Cabo de São Vicente‘. Sagres heißt der letzte Ort auf dem Weg zur dieser Landspitze, die auch das Ende der Welt genannt wird. Ich weiß, die Bretonen beanspruchen ebenfalls ihr Ende der Welt, das ‚finis de la terre‘, und benannten es daher Finistère. Aber die Welt hat wie die Wurst offenbar mehrere Enden, wahrscheinlich sogar deutlich mehr als zwei.

In einer Bucht hinter Sagres und kurz vor diesem Ende der Welt können wir noch eine Vielzahl von Surfern beobachten. Eine lange Treppe führt von dem Parkplatz hier oben hinab. Uns zieht es jetzt nicht dort runter und wir fahren weiter bis, ja bis es nicht mehr weiter geht. Wir beobachten beeindruckt den Atlantik zu beiden Seiten, können weit nach Norden schauen und auch in den Innenhof des Leuchtturms.

Hier kommen wir vor einem Fotopunkt mit einem Paar aus Augsburg ins Gespräch und machen uns gegenseitig Fotos von diesem Hotspot. Später treffen wir uns auf dem gleichen Campingplatz wieder, den wir uns zufällig ohne Absprache ausgesucht hatten. Am Ende der Welt scheint die Welt noch etwas kleiner zu sein.

Es gibt noch einen Aukleber und einen neue Kaffeetasse, noch mehr Fotos, und danach die obligatorische „letzte Bratwurst vor Amerika“. Wir waren bereits zeitig hier und konnten die bunt bemahlte Imbissbude noch mit geschlossenem Laden ablichten, jetzt aber sind die ersten Würste warm und schmecken auch noch richtig gut. Drei Sorten stehen zur Wahl: Thüringer, welche mit Kümmel und die „normale“, dazu Bauzner Senf.

von links nach rechts: Südküste – Farol – letzte Bratwurst – Westküste mit Dösiämm

Richtungswechsel. Jetzt geht’s weiter in nördlicher Richtung. Die Landstraße N268 ist stellenweise mit dicken Schlaglöchern durchsetzt, ohne Gegenverkehr kann man denen durch mittiges Fahren schon einmal aus dem Weg fahren, geht aber nicht immer. Entweder wegen Gegenverkehr oder wegen enger Kurven, sogar ein paar Serpentinen sind dabei.

Nach knapp eineinhalb Stunden Fahrt sind wir an unserem heutigen Reiseziel angekommen. Der Camping Villa Park Zambujeira liegt gut einen Kilometer weg vom Strand, hat mit Schwimmbad, Bar und Restaurant eine gute Ausstattung, und soll uns für ein paar Tage Herberge sein. Die Stücke sind teilweise etwas schwer befahrbar, und Sat-Empfang ist längst nicht überall möglich. Nach nur einem Umzug finden wir ein Plätzchen, das uns alles bietet, sogar halbwegs Windschutz und eine gemütliche Privatsphäre.

Eine Rosenschere gehört in jedes Wohnmobil!

2. Zambujeira

Seit wir Frankreich verlassen haben, haben wir eigentlich in jeder Nacht von irgendwoher Hunde bellen hören. Besonders nah war das auf unserem Platz bei Portimão, da haben sich mehrere Hunde stunden lang unterhalten. Anders hier in Zambufeira. Kein Hundegebell in dieser Nacht. Aber dafür liegen wir direkt neben einem Privatgelände, auf dem offenbar Hühner, Gänse, Enten, Pfaue und eine Menge anderer Vogelarten, darunter auch Papageien gehalten werden. Am Abend kommt eine Ziegenherde mit Glöckchen vorbeigerannt.

„Ein Hahn in Deiner Nähe steckt, wirst Du morgens zeitig aufgeweckt. Und kräht der Hahn die ganze Nacht, wirst Du um eine Menge Schlaf gebracht.“ Ich hatte lange Zeit am frühen Morgen, mir diese dichterische Meisterleistung zu ersinnen. Hier unterhalten sich mehrere Hähne in den unterschiedlichsten Stimmlagen.

Heute ist der Himmel nicht mehr bedeckt, den ganzen Tag scheint die Sonne, schon früh am Morgen frischt der Wind auf, mittags wird er bis zum Abend noch etwas stärker. Wir stehen so geschützt, dass uns und vor allem der Markise das nichts ausmacht, aber der Wind ist frisch, sehr frisch. Am Morgen nur 10 Grad, über den Tag hinweg nicht über 18, und am Abend bereits wieder 13, im Wagen gerade einmal 21 Grad.

Die Augsburger kommen uns am Nachmittag besuchen, sie wollen morgen weiterfahren. Wir plaudern ein wenig, danach ziehen wir uns jeder eine Jacke an und gehen noch einmal zum Meer. Wir wollen uns die Wellen ansehen, und wie der Zufall es will, kommt auch noch ein Sonnenuntergang dazu. Ganz plötzlich kommen viele ans Ufer, um das Spektakel anzuschauen und abzulichten. Jetzt schnell wieder rein in die gute Stube, Türe zu und aufwärmen. Nein, wir machen die Heizung nicht an!

Am nächsten Tag ist es zwei Gard wärmer und erst einmal kein Wind. Wir laufen über einen Wanderweg über den Klippen und genießen anschließend die Aussicht auf die Wellen in der weiten Bucht bei einem Salat und Glas weißen Hauswein im Sunset. Samstag soll es weitergehen ins Landesinnere.

3. Costra Verde & Herdade Dos Grous

Am Samstag verlassen wir die Küste und das tosende Meer erst einmal. Unser Ziel ist Beja und auf der Fahrt dorthin kommen wir an der ‚Herdade Dos Grous‘ vorbei. Ähnlich wie der Vila Vita Park wurde dieses Anwesen von der Familie Pohl als Begegnungsstätte eingerichtet, eine Farm auf weitläufigem Gelände an einem See mit vielen Tieren, die dort auch landwirtschaftlich genutzt werden. Ich habe damals dort gewohnt und habe nicht nur Rinder, Stiere und Straußenvögel bewundert, sondern auch die Gelegenheit zum Reiten nutzen können.

Ein eigenes Weingut gibt es dort, und die ein oder andere Flasche ‚Dos Grous‘ habe ich jetzt in Portugal bereits in verschiedenen Geschäften gesehen. Vielleicht gelingt es uns, das Gelände zu befahren, dann könnte ich Susanne auch das ein oder andere zeigen. Immerhin gibt es dort auch einen öffentlichen Hotelbetrieb und auch der Wein- und Andenkenverkauf ist meines Erachtens öffentlich.

Vorher machen wir noch einen Zwischenstopp in Castro Verde, wenn uns der Stellplatz dort gefällt. Er gefällt uns, allerdings nicht der ausgewiesene Stellplatz, sondern der nirgendwo ausgewiesene städtische Campingplatz, der Parque de Campismo. Garmin führt uns direkt dorthin, obwohl das Bild, das Garmin uns zeigt, nur einen trockenen Schotter-Parkplatz zeigt. Für 8,53 € haben wir hier alles inklusive Toiletten, Duschen und Wasser an vielen Zapfstellen, direkt am Wagen. Strom würde extra kosten, benötigen wir aber nicht. Einige wenige „Überwinterer“ stehen auch noch hier.

Damit greife ich noch einmal kurz das Thema Strom auf, denn unsere neue Batterie hat ja zu Beginn unserer Reise für ein wenig Aufregung gesorgt. Die Entscheidung, den Einbau noch vor der Reise vornehmen zu lassen und damit nicht bis zum Herbst zu warten, war goldrichtig. Die neue Batterie mit ihrer großen Kapazität gibt uns eine nie gekannte Freiheit. Externen Strom benötigen wir nicht mehr, auch nicht, wenn der Wasserkocher mehrfach am Tag genutzt wird und die Fahrrad- Akkus aufgeladen werden.

Natürlich begünstigt dadurch, dass wir seit nunmehr sieben Wochen fast ausschließlich Sonnenschein haben, ist die Kapazität noch nie unter 75% gefallen und dann bleiben uns noch 360 Ampèrestunden. Wir denken mittlerweile auch über die Anschaffung einer Induktions-Kochplatte nach.

In Castro Verde werden wir am morgen weder von Hunden noch von irgendwelchen Hühnern, Gänsen oder Enten geweckt, nein hier ist es ein Esel. Da passt es, dass ich gerade einen Reisebericht lese, in dem eine junge Frau mit einem selbst ausgebauten Kastenwagen und einem Esel Portugal bereist und dort den Winter verbringt.

Wir bleiben zwei Tag auf diesem Campingplatz, der doch eher wie ein riesiger Stellplatz wirkt, denn alle Flächen sind mit Rasengittersteinen ausgelegt. Dann geht es weiter nach Dos Grous. Wir fahren auf das Gelände und dürfen das Mobil am Hotel stehen lassen.

Wir können das ganze Gelände in Ruhe anschauen, und es wirkt sehr ruhig. Zunächst glaube ich, dass zurzeit keine Gäste anwesend sind. Doch im Seminarraum findet gerade eine Schulung statt und wir erfahren, dass zur Zeit 33 Leute hier sind. Wir sehen Pferde, Ziegen, schwarze Schweine, Straußenvögel und natürlich viele belebte Storchennester rund um den See. Nur die Rinder vermisse ich, das ganze Rinderareal wie ausgestorben. Schade, aber dafür kann ich Susanne alle Unterkünfte, die Gastronomie, die Pools und die Verkaufsboutique zeigen, sogar einen Blick in die großen Weinkeller können wir erhaschen. Jetzt sind es nur noch 5 km bis Beja…

4. Wir entdecken Beja

Auf dem etwas vernachlässigten, nicht parzellierten Camping Municipal de Beja gibt es sehr viel Platz, trotzdem ist es schwierig, einen Platz zu finden mit der Schnauze nach Norden und SAT-Empfang. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich zwischen den vielen Bäumen den Satelliten immer noch auf 180 Grad vermute. Schließlich bin ich schlauer. Hier in Beja, und das muss ja auf vorigen Plätzen noch extremer gewesen sein, steht Astra auf sage und schreibe 140 Grad, in Worten einhundert und vierzig!

Das Zentrum von Beja liegt etwas erhöht auf einem Hügel. Daher konnten wir die Stadt auch schon von Costra Verde aus sehen, obwohl die Entfernung zwischen diesen beiden Städten ca. 40 Kilometer beträgt. Der ‚Parque Municipal de Campismo‘ liegt am Rand der Stadt und so müssen wir also beim Weg in die Stadt auch leicht bergan marschieren. Im Stadtzentrum gibt es viele kleine Gässchen, alles immer ein wenig bergauf / bergab, und fast alles mit kleinem beigen Kopfsteinpflaster ausgelegt.

Die Oberflächen dieser kleinen Steine sind so glattpoliert, dass man leicht ausrutscht. Mit dem Fahrrad würde das hier kaum Spaß machen. Die Sträßchen sind so schmal, dass man zu zweit prima nebeneinander gehen kann, doch wir können uns nur wundern, welcher Autoverkehr hier drinnen herrscht. Ständig müssen wir uns an die Seite drücken, um Fahrzeuge vorbeizulassen. Ein allzu lästiges Übel unserer Zeit, dass viel zu viel mit dem Auto gefahren wird, wird hier zum besonders lästigen Übel.

In Portugal sind wir leider immer noch nicht richtig akklimatisiert. Viel zu früh haben wir wieder einmal unseren Stadtrundgang begonnen, denn Geschäfte und Restaurants haben um 17 Uhr Ortszeit noch geschlossen, und so wirkt die Stadt jetzt noch wie Paderborn am Sonntag Nachmitttag, ausgestorben. Aber heute ist Montag! Zum Essen kann man frühestens um 19 Uhr irgendwo einkehren, und wir laufen jetzt schon viel zu lange und zu weit durch die heiße Sonne. Da hilft es auch nicht, dass es in den engen Gässchen etwas kühler ist, da hier ja kaum Sonne reinkommt.

Wir gehen also wieder in Richtung Campingplatz, doch da werden die Speisemöglichkeiten geringer, und für ein richtiges eigenes Menü müssten wir erst noch einkaufen. Mittlerweile schmerzen bereits die Füße, da die Stadt ja nicht so weit entfernt ist, hatte ich ausnahmsweise einmal nicht die Wanderschuhe angeschnallt. Konnte ja nicht ahnen, dass wir innerhalb der Stadt kreuz und quer laufen. Ich erspare dem Leser hier, zu welcher Notmaßnahme wir in dieser ausgelaugten Situation gegriffen haben.

Dienstag haben wir das besser organisiert. Gleich nach dem Frühstück sind wir wieder los, diesmal in Wanderschuhen, und sind nach der Besichtigung des Castelo de Beja gleich um 12 Uhr eingekehrt. Susanne hatte ein kleines feines Restaurant entdeckt, das sich auf Hühnchen spezialisiert hat. Auch verschiedene Tagesmenüs mit verschiedenen Fischsorten oder Pute gibt es, doch wir wählen die Spezialität des Hauses. Grandios!

Eine kleine Platte für zwei Personen kommt mit zwei halben Hähnchen, bereits jeweils in 4 Teile zerlegt, angerichtet mit Salat und Pommes Frites. Natürlich fehlt auch Piri-Piri nicht. Die Portion kostet 6,50€, ein halber Liter Wein 3,50€. Der kleine gemütliche Gastraum füllt sich nach und nach mit Einheimischen, wir sind hier die Exoten. Ich kann das Alemão nur wärmstens empfehlen! Die meisten Einheimischen nutzen allerdings das Angebot, hier jedes Essen, auch die Tagesmenüs für zu Hause abzuholen.

Und die Moral von der Geschicht:
Gehst Du zum Essen nicht ganz früh oder richtig spät, dann gibt es nischt!
Ach ja, wir müssen heute noch Einkaufen, aber erst nach der Siesta…

5. Ein extra Tag in Beja

„Kannst Du da vorne im Schatten ‚mal kurz stehen bleiben?“ Vollbepackt mit zwei schweren Rucksäcken, einem Kuchen und einem großen Salat in den Händen stapfen wir gegen Mittag zurück zum Campingplatz. Wir hatten zwar gestern Abend noch etwas eingekauft, aber heute früh wollten wir unbedingt noch in den Continente. Der liegt noch hinter Intermarché und Aldi, da wollten wir gestern Abend nicht mehr hin. Aber wir haben beschlossen, uns einen Genießertag zu gönnen und einfach einen Tag länger auf dem Platz hier zu bleiben.

Jetzt also Großeinkauf. Dabei war es so früh auch nicht mehr, als wir endlich losgekommen sind. Gestern Nachmittag haben sich Christian und Beate mit ihrem neuen Vanster neben uns platziert. Die beiden sind alters- und situationsmäßig in der gleichen Lage wie wir, und gestern Abend haben wir bei einem Fläschchen Weißwein zwar viel geplaudert, aber längst nicht alles. Heute früh ging das also noch ein wenig weiter.

Die Beiden kommen aus Köln-Ehrenfeld, Christian war Kapitän zur ist See und ist mit Containerschiffen um den Globus gefahren. Mit der Cap San Diego, die heute in Hamburg festgemacht ist und nur noch zum Hafengeburtstag ein Stück weit hinaus darf, ist er in den 80ern nach Südamerika unterwegs gewesen. Das erfahre ich aber mehr durch Zufall erst heute Morgen. Gestern Abend hatten wir so viel anderes zu erzählen. Menschen trifft man auf solch einer Reise, kaum zu glauben!

Im Supermarkt werden wir dann viel zu fündig, die vollbepackten Rucksäcke hatte ich ja schon erwähnt. Daher steht uns heute auch ein besonderes Abendessen bevor.

Und wie geht’s weiter? Wir bekommen viele Anregungen von verschiedenen Nachbarn, nördlich von Lissabon an einer Lagune, nordöstlich an einem Fluss ein kleiner Campingplatz oder westlich an der Küste vor Lissabon auf einem ACSI-Platz? Wir fahren mit verschiedenen Stellplatzfindern. Da gibt es die Promobil- und die Park4Night-App, wir haben den ACSI-Führer und fahren mit dem Camping-Navi von Garmin. Nun haben wir festgestellt, dass Garmin mehr Plätze kennt als alle anderen zusammen. So war es bereits in Castro Verde, so ist es mit dem kleinen gemütlichen Camping, den uns unsere französischen Nachbarn beschreiben, und so ist es sogar mit dem ACSI- Platz an der Küste. Den wollen wir jetzt ansteuern und sind gespannt, wo es uns letztlich hinführt.

6. Am Strand von Coporta

Letztlich landen wir in Comporta. Bei der Aufzählung unserer Stellplatzfinder-Helferlein hatte ich das Buch von Silvia Baumann „Die schönsten Routen durch Portugal“ vergessen. Wir fahren zwar nicht ihre Routen nach, nehmen aber viele Anregungen, insbesondere die für Stellplätze mit auf. Da der ACSI-Platz an der Küste so überhaupt nicht unseren Geschmack treffen konnte, ein weiterer Platz wenige Kilometer nördlich davon sich als viel zu eng entpuppte, war Comporta die nächste Wahl noch vor Lissabon. Das Buch habe ich zum Geburtstag erhalten, und wir haben es auch schon bei einigen Mitstreitern, also deutschen Portugal-Reisenden gesehen.

Der Stellplatz ist ein großer ausgewiesener Platz, der für 50 Mobile reichen soll, kostenlos aber mit Entsorgung und Wasser, und gut besucht. Am Abend stehen 18 Mobile hier verteilt. Dank hier an die Gemeinde! Die kleine Stadt allerdings scheint etwas aus der Rolle gefallen zu sein. Überteuerte Restaurants, eine Weinmanufaktur, die aber keine ist, sondern sich als Verkaufsladen für Weine, Branntweine und Champagner aus der ganzen Welt entpuppt. Eine ca. zweimannhohe Pyramide nur mit Moet-Champagner, Weine bis über 1000€, immerhin gibt es ein freundliches „Obrigado“ als wir die Halle unverrichteter Dinge wieder verlassen.

Dann zum Strand, und der kann sich sehen lassen! Ich hab so etwas jedenfalls noch nicht gesehen. Sauberer feiner Sand soweit das Auge reicht, nach links und rechts, Türkis- bis dunkelblaues Wasser und bis zu zwei Meter hohe Wellen, ein Traum. Wir halten uns bestimmt eine ganze Stunde dort auf und stehen die meiste Zeit da, schauen nur fasziniert und lassen uns die Wellenausläufer über die Füße spülen. Nicht ganz einfach, denn die Wellen laufen mit über fünf Metern Unterschied aus. Man geht immer ein wenig weiter vor, dann steht man richtig, dann kommt wieder einer große Doppelwelle, schnell wieder ein paar Meter zurück, am besten bevor die Welle da ist. Wir haben unsere Baumwollshorts bis kurz über die Knie gezogen.

Schon der Weg zum Strand war ein Highlight! Zunächst geht es an der Lagune vorbei, dann den Berg hoch über eine Düne. Doch das ist keine Düne, wie man sie von Nord- oder Ostsee her kennt. Hinauf und oben auf der Düne geht man durch einen Wald, die Düne ist also mehrere hundert Meter breit. Alles über einen breiten und gut befestigten Holzplankenweg, sogar mit kleiner Aussichtsplattform oben. Dann über einen riesigen Parkplatz, die Parkflächen überdacht, und am Strand dann gleich drei Bars und Restaurants, natürlich nicht ganz billig. Das Bier kostet hier das Zweieinhalbfache von Beja, dafür gibt’s das nur im Pappbecher.

Eine weitere Entscheidung fiel uns leicht: Wir sparen uns Lisboa und umfahren die Hauptstadt weiträumig. Keine Lust auf Großstadt, lieber kleine Städte und mehr vom Land sehen. Da ist doch der Tipp unserer französischen Nachbarn aus Beja genau richtig. Nächstes Ziel für Garmin lautet Golegã, ‚Parque de Campismo município‘.

7. Golegã, die Pferdestadt

Auf dieser Etappe fahren wir einmal über portugiesische Autobahn. Nicht die ganze Strecke von 177, sondern nur etwas über 70 Kilometer zwischen Alcácer do Sal und Benavente, und obwohl wir durch zwei Abzweigungen drei verschiedene Autobahnen befahren, werden wir nur einmal am Ende zur Kasse gebeten. Das ist zwar komfortabel, kostet aber auch 12,85, das sind damit 1,76€ auf 10km.

Es spart aber viel Zeit, Sprit und Nerven, das merken wir gleich wieder auf der Landstraße. Hier sind die Straßen nicht mehr ganz so durchgängig gut, viele Abschnitte sind doch stark belastet durch Schlaglöcher und teils heftigen Wellen hervorgerufen durch alte Baumwurzeln. Auch Trecker und die Ortsdurchfahrten senken den Streckenschnitt gewaltig. Die Autobahngebühren könnte man also vielleicht so umschreiben: „Willst Du sparen, musst Du dafür zahlen.“

Etwas Gutes hat die Autobahn in Portugal: Die Tankstellenpreise sind auf der Autobahn identisch mit den Preisen auf der Landstraße oder in der Stadt; heute 1,619€ für den Diesel Superior bei Repsol, da gibt es LPG. Trotz allem bevorzugen wir die Landstraße, denn wir wollen ja Land und Leute kennenlernen und uns ein Bild vom Land machen. Auf der Landstraße sieht man den Wechsel der Landschaften und der Landwirtschaft, von Region zu Region ist alles so unterschiedlich. Heute sehen wir sehr viel Landwirtschaft, danach Weinbau und Stierkampforte, und letztlich landen wir in einer Pferdestadt.

Es ist heute bedeckt und für unser Ziel auch Regen angesagt, am Horizont sogar dunkelgrau. Vor Golegã überqueren wir den Rio Tejo, und als wir vor der großen Brücke, der ‚Ponte João Joachim Isidro dos Reis‘ auf grün warten, die lange rote Stahlbrücke wird wechselseitig befahren, sieht es am anderen Ufer bereits sehr düster aus. Wir kommen noch trocken in den Ort, bei der Durchfahrt muss ich dreimal den Taster des Scheibenwischers bemühen. Vor dem Campingplatz müssen wir auf die Öffnung um 15 Uhr warten, und jetzt beginnt es stärker zu regnen. Als wir dann endlich einchecken können, fällt ein unbeschreiblicher Platzregen auf uns herunter.

Die 10 Meter zum Fahrzeug können wir zunächst nicht wagen, erst als der Regen wieder etwas nachlässt, und trotzdem werden Hemd und Hose pitschnass. Die Parzellen sind hier tatsächlich mit Rasen bewachsen, das haben wir so schon lange nicht mehr gesehen, doch das Gras steht jetzt erst einmal gute fünf cm unter Wasser, und wir können nur ganz behutsam eine Parzelle befahren. Trotz notwendigem Wendemanöver geht alles gut, kein Durchrutschen und auch kein Festsitzen. Das ist jetzt unser erster Regen auf dieser Reise. Aber dass es am Tag 54 dann gleich so heftig wird, wäre nicht wirklich nötig gewesen.

Aber es gibt auch Gutes zu berichten. Wir bekommen hier ‚Rentnerrabatt‘! 50% auf Alles, und mit Alles meinen die auch Alles. Sogar der Strom, ohnehin mit 1,29€ für 10 Ampere pro Tag extrem günstig, kostet uns jetzt nur 65 Cent. Alles in allem stehen wir hier zwei Tage für insgesamt 11,64€ inkl. Wasser, Entsorgung, Duschen, Toiletten und Strom. So macht Camping Spaß.

Golegã ist ein bekannter Pferdeort. Regelmäßig finden hier Feste und Turniere statt. Als wir am Abend zu einer Pizzeria gehen, sehen wir an vielen Häusern in den engen Gassen Pferdeschilder, zum Teil an Reklametafeln der Geschäfte, an Bushaltestellen, einfach überall. Ein Reiter kommt uns entgegen. Mitten im Ort kommen wir an einem Reitplatz vorbei, inmitten zwischen den Häusern. In der Mitte Reit- und Springparcours, außen herum eine Auslaufbahn, dazu ein kleines Tribünen- oder Punktrichtergebäude, und so etwas wie eine Einrichtung mit Startboxen. Das hat alles etwas Besonderes hier, auch der Pferdeduft, der in der ganzen Stadt in der Luft liegt.

In der Pizzeria Milénio werden wir dann freundlich mit einem „Hallo“ begrüßt, kein „Ola“. Alvaro Santos, der Pizzabäcker, begrüßt uns auf Deutsch, er hat uns offenbar gleich erkannt. Er erzählt uns eine Menge, hat viele Jahre bei Iserlohn, Hemer und Menden Pizza gebacken. Seine Pizza ist ein Gedicht, und auf dem Heimweg scheint uns schon wieder ein kräftiges Abendrot entgegen.

Am Samstag schauen wir uns dann tatsächlich ein kleines Turnier an. Viele Pferde sind unterwegs, drinnen im Parcours, auf einem Trainingsgelände und außen herum auf der Bahn. Dazwischen gibt es den Bereich für Zuschauer um den gesamten Platz herum. Die Reiter sind sehr elegant gekleidet mit eng anliegenden Hosen und Westen und Hüten mit ganz gerader Krempe. Die Reiterinnen ebenso elegant mit bunten Westen, weiten Röcken und passender Kopfbedeckung. Sie müssen 14 Schwierigkeiten meistern, darunter auch einen Ring von einer Stierattrappe mit einer Lanze angeln, ein Gartentor öffnen, oder rückwärts und seitwärts reiten ohne die Begrenzung zu berühren.

Golegã, der Ort, den uns französische Nachbarn in Beja empfohlen haben, empfehlen wir hier unbedingt weiter. Es regnet ja nicht immer hier!

8. An der Lagune von Foz do Arelho

Es ist Sonntag, der 23. April, unsere Reise dauert nun bereits 57 Tage an, davon bislang 23 in Spanien und 24 in Portugal. Wir fahren heute nach Foz Do Arelha. Der Stellplatz dort wurde uns von einem englischen Paar in Falésia empfohlen und soll an einer Lagune liegen mit direktem Zugang zum Meer.

Die Fahrt dorthin führt uns durch eine sehr schöne Landschaft im Hinterland. Wir sind zwar meist nur auf 150 Metern über Meereshöhe, einmal auf gut 160, aber man hat hier durchaus das Gefühl, durch eine Berglandschaft zu fahren. Leider wird dieses Vergnügen früh wieder durch eine Umleitung beendet. Umleitungen haben hier oben in der Regel weite Umwege zur Folge, denn es gibt nur wenige Verbindungsstraßen. Diese Umleitung kostet uns heute nur 17 Kilometer, und wir sind froh, am Sonntag unterwegs zu sein. So begegnen uns wenigstens keine LKW auf den schmalen Nebenstraßen.

Auf dem Stellplatz in ‚Foz do Arelha‘ ist dafür die Hölle los. Der Platz beherbergt bis zu 50 Fahrzeugen für 6 Euro, ist aber voll. Ein anliegendes Grundstück wird als weiterer Platz genutzt und kann noch einmal deutlich mehr als 50 Fahrzeuge aufnehmen. Vorteile hier: Mehr Platz zwischen den Fahrzeugen und begrüntes Gelände statt staubigem Schotter, der reduzierte Preis von 4 Euro fällt da gar nicht ins Gewicht, zumal die Ver- und Entsorgungseinrichtungen des Hauptplatzes ohne Einschränkungen mit genutzt werden können. Wir haben schnell unseren Platz gefunden.

Bis auf wenige Ausnahmen sehen wir hier nur portugiesische Camper, viele Familien mit Kindern, und zumindest an der Lagunenseite ist der Strand richtig voll. Die Leute sitzen an übervoll mit Essen beladenen Tischen, es wird gegessen, getrunken und diskutiert, dann kommt wieder neues Essen auf den Tisch. Es wird gesungen, hat jemand Geburtstag? Susanne gratuliert im Vorbeigehen, was nicht unbemerkt bleibt: ein Gläschen Champagner (Pommery) und ein Stück Geburtstagstorte dürfen nach intensiver Diskussion nicht abgelehnt werden.

Hier spricht keiner mehr Englisch. Hände, Füße, ein bisschen Handyübersetzer und viel Gelächter helfen dabei. Interessanterweise können viele Leute eher ein paar Brocken Französisch als Englisch, und wir lernen, dass wir unbedingt noch einen Ort namens Óbidos besuchen sollen, dass der erste Mai hier auch noch am 2. Mai gefeiert wird und dass wir bitte am kommenden Wochenende noch hier sein sollen. Am Abend fahren die meisten hier wieder nach Hause, auch nach ein paar Flaschen Wein und Pomméry, einige fahren aber auch erst am Montag früh.

Da es an der Lagune so voll ist, laufen wir weiter zum Meeresstrand. Von der Lagune aus sieht man in der Ferne bereits die hohen Wellen draußen. Wir gehen durch den ganzen Weg durch Sand, über eine große Düne, und dann erwartet uns ein atemberaubender Blick aufs tiefblaue Meer. Die Brandung ist grandios. Man spürt förmlich, dass der Strand von Nazaré nicht mehr weit ist. Ein Dutzend Surfer vergnügt sich auch schon hier in den Wellen. Alle voll in Neopren gekleidet, Ohrstöpseln und Schwimmhäuten zwischen den Fingern und Zehen. Letzteres würde einen zumindest nicht wundern.

Stundenlang kann man dem Spektakel der Wellen zuschauen. Manche sind echt schon gewaltig. Insbesondere, wenn zwei oder gar drei kurz hintereinanderkommen, addieren sie sich. Sollte man beachten, wenn die Hose trocken bleiben soll 😉! Für das Auge gibt es keine Regelmäßigkeit, jede Welle sieht anders aus, kommt anders ‘rein, läuft anders aus. Ich versuche Fotos zu machen, doch irgendwie erwische ich die ganz großen einfach nicht.

Manche Wellen brechen sich schon weit draußen einmal, und so versuche ich vier, fünf oder mehr Wellen in den Sucher zu bekommen, die sich hintereinander in einer Linie gleichzeitig brechen. Einige Jungs und Mädeln haben riesigen Spaß, sich den Wellen entgegenzuwerfen. Manchmal haut es sie dermaßen um, dass sie dann bis ganz vorne hin spült. Ganz ohne Sand zwischen den Zähnen kann das wohl kaum ausgehen.

Auf dem Weg zurück stellen wir fest, dass es jetzt hier am Sonntagabend richtig voll ist. Alle Parkplätze sind voll und die Straße am Strand entlang bildet ein einziger Autostau. Wir gehen eine Straße weiter oben durch den Ort und können von dort aus auf das Geschehen hinabblicken. Ein Vorgeschmack auf den 1. Mai. Der Feiertag fällt auf einen Montag, und da machen wir uns schon Gedanken, wo wir am kommenden Wochenende sein wollen. Freitag bis Dienstag sollten wir dann keinen neuen Platz suchen müssen.

Heute wird lecker gekocht. So etwas wie Chili con Carne. Jedoch anstelle der üblichen Kidney-Bohnen kommen Lupinenkerne hinein. Wir hatten ein vermeintliches Glas davon gekauft, weil wir sie für dicke braune Bohnen hielten. Dazu werden eine Möhre, ein kleiner Spitzkohl und eine Paprika geschnippelt. Zusammen mit ein wenig Piri-Piri wird das Abendessen ein Gedicht.

Essen ist ganz wichtig in Portugal, man nimmt sich Zeit, mittags und abends, sitzt zusammen und redet viel. Die Küche ist oft deftig, Fisch, Fleisch, Krustentiere, viel mit Bohnen, dicke Bohnen, grüne Bohnen und ganz wichtig die Nachspeise! Leckere Puddings und noch mehr Kuchen. Kuchen nimmt in den Regalen gegenüber Brot ein Vielfaches an Raum ein! Süß, mit Mandeln oder Kokos, Hefeteig oder Rührteig, der hauptsächlich aus Eiern und Zucker zu bestehen scheint.

9. Der Nelkenfeiertag

Wenn wir ein paar Tage nicht Neues schreiben, dann stehen wir meist auch an einer Stelle. In Foz do Arelha waren es jetzt drei Tage. Dienstag war hier wieder richtig was los, der Strand und die Strandstraße voll. Der Stellplatz ist dagegen jedoch ziemlich leer geworden. Zum Glück sind wir gestern bereits mit ‚Bellaire‘ über die Lagune gepaddelt. Die Lagune ist stellenweise sehr flach, es gibt viele Fischer und Angler, und auf dem Rückweg haben uns Gegenwind und Strömung zu schaffen gemacht. Deshalb haben wir das Boot am Abend auch schon wieder zusammengelegt. Heute wäre es zusätzlich auch noch zu voll am Ufer gewesen.

Am Abend gehen wir noch einmal zum Meeresstrand und schauen der Sonne beim Badengehen zu. Interessant sind hier am Eingang zur Lagune die Strömung und die Kreuzwellen, die dort entstehen. Wir erfahren noch, dass es heute ein nationaler Feiertag war, die Nelkenrevolution. Montag war ein Brückentag, und so erklärt sich jetzt auch das Camperverhalten der Portugiesen. Vielleicht ist ja die Auskunft, der Tag nach dem ersten Mai sei ebenfalls ein Feiertag, ein Missverständnis und unserer mangelnden Sprachkenntnisse zuzuschreiben. Es bezog sich auf diesen Dienstag und nicht auf den kommenden.

Mittwoch geht es jedenfalls weiter. Wir überlegen immer noch, wann wir wo Station machen wollen. Die mittelalterliche Stadt Óbidos wollen wir uns anschauen, eventuell Nazaré, Aveiro, das portugiesische Venedig und Porto. Doch wann wo übers Wochenende und den ersten Mai? Zunächst einmal Óbidos, dann sehen wir weiter…

10. Der Weg nach ‚Praia de Mira‘

Wir verlassen den Platz an der Lagune, unser „Nebenstellplatz“ war in der letzten Nacht nicht mal mehr zu 10% gefüllt, und auch der Hauptstellplatz hat jetzt viele freie Plätze. Nach Óbidos sind es nur ca. 20 km, und wir stellen uns auf den kleinen Parque de Autocaravanas. Entlang einer alten, römisch wirkenden Wasserleitung gehen wir in den Weltkulturerbe-Ort.

Wir sind früh unterwegs. Zum Glück, denn fast im zwei bis drei Minutentakt kommen weitere Mobile auf den Platz und in der Stadt kann man noch treten und etwas sehen. Allerdings gibt es außer Andenkengeschäften und Restaurants kaum weitere Geschäfte. Alles erinnert ein wenig an den Mont Saint Michèle, Les Beaux oder Rüdesheim, wie Susanne meint.

Die gut zwei Kilometer lange Stadtmauer läuft rings um die Stadt und ist vollständig begehbar. Allerdings scheint der Weg kaum breiter als einen halben Meter und weder auf den Treppen hinauf noch an dem Mauerweg selbst gibt es ein Geländer. Das Erlebnis sparen wir uns also. Auch das Bild mit einem Ritter in Rüstung. Die Stadt wird immer voller. Den Rückweg nehmen wir über eine Seitenstraße. Der Ort ist tatsächlich auch bewohnt, knapp 12.000 Einwohner heißt es, und sogar Autos fahren in den winzigen Seitenstraßen.

Nach ca. einer Stunde haben wir genug gesehen, das ist nicht unsere Vorstellung von sehenswerter Attraktion. Unser Highlight ist ein Sänger mit Gitarre, der sich freut, uns eine CD verkaufen zu können. Die läuft jetzt erst einmal während der Fahrt, wenn kein ordentlicher Sender zu finden ist, und könnte auch als Hintergrundmusi für das ein oder andere Video geeignet sein. Wir fahren weiter in Richtung Norden. Dann schauen wir uns jetzt eben Nazaré an, liegt ja quasi auf dem Weg.

portugiesische Telefonzelle

Die nächste unangenehme Überraschung. Nazaré besteht aus einer unteren und einer oberen Stadthälfte. Wir fahren den Stellplatz in der unteren Stadt an, der ist jedoch jetzt eine Baustelle und fällt somit flach. So fahren wir den nächsten Platz mit 100 Stellflächen an.

Der liegt in der oberen Stadt, und der Weg dorthin ist nicht ganz simpel zu meistern. Zuerst durch ein Wirrwarr von Einbahnstraßen in Strandnähe, dann steile Auffahrten mit einigen Kreiseln, dann eine steile Abfahrt, jetzt teilt ein riesiger Baukran die schmale Einbahnstraße und steht im Weg. Danach zwei steil abfallende Spitzkehren, und schon sind wir raus aus der Stadt. Weiter draußen ein riesiger, geteerter alter Platz im Wald, weit weg von irgendeinem Strand mit kaputtem Zaun drumherum, der Stellplatz.

Wir wollen weg hier, weiter. Garmin will uns wieder durch das Stadtgeschlängel schicken, doch wir finden eine kleine Küstenstraße auf 50-60 Metern Höhe. Die Straße hat sogar einen Namen: ‚Atlantica‘. Wir können nur jedem empfehlen, so weit wie möglich diese Straße zu nutzen. Breit, kaum ein weiteres Fahrzeug und erstklassige Beschaffenheit. Immer wieder will uns Garmin auf die weiter östlich liegende Hauptstraße schicken, doch wir bleiben auf der Atlantica!

Zwischendurch immer wieder atemberaubende Aussichtspunkte, und es scheint so, als ob die Küste von Nazaré bis ‚Figueira da Foz‘ ein einziger Sandstrand ist. Der Blick von oben Atemberaubend mit viel Gischt in der Ferne.

Wir haben uns als nächsten Platz einen Campingplatz Municipal in Praia de Mira ausgesucht und sind auf Anhieb begeistert. Riesige Grasflächen, breite geteerte Wege, Platz ohne Ende, Wasser und Stromsäulen direkt am Fahrzeug. Wir haben uns jetzt angewöhnt, nach Rentnerrabatt zu fragen, und ja den bekommen wir auch hier. Mit 15% Rabatt zahlen wir 12,90€, Strom, Duschen und Wifi inklusive. Schnell entscheiden wir uns, hier auch bis zum ersten Mai zu bleiben.

11. Freitag Morgen in Praia de Mira

Die ganze Nacht und am frühen Morgen haben wir das Meer tosen hören. Deshalb sind wir heute früh wach, es ist 7 Uhr 50 deutsche Fernsehzeit = 6 Uhr 50 Ortszeit, für Panoramabilder noch zu früh. 15 Grad Außentemperatur, alle Fenster feucht, es ist bedeckt. „Ich geh‘ mir jetzt einmal die frühe Brandung ansehen.“ „Ich komm mit!“ „Dann können wir ja auf dem Rückweg auch gleich Brot mitbringen.“

Wir klettern einen langen Holzweg über die Düne und sehen Wellen, Gischt und Traktoren. Stehen die nur rum oder arbeitet da jemand? Viele Traktoren stehen verteilt über den Strand bis weit weg am Horizont. Die meisten stehen still, dazwischen ein malerisches Schiff, ein Traktor fährt schon mal zum Schiff und wieder zurück.

Wir nähern uns zaghaft durch den tiefen Sand zum nächsten Massey-Ferguson und sehen, dass er über eine Winde ein Tau aus dem Wasser zieht. Die Leine sieht sehr stramm gespannt aus, läuft durch zwei senkrechte Rollen über mehrere waagerechte, und ein Mann legt es danach in großen Ringen übereinander und baut so eine runde Tonne, vielleicht ein Meter fünfzig hoch. Ah, da stehen ja schon welche! „Die ziehen ein Netz raus“.

Hin und wieder sieht man einen Knoten an der Leine, der Beginn für einen weiteren Taustapel. Der andere Traktor kommt, und sie laden die gesammelten Taustapel auf seine Heckladefläche. Drei Männer sind hier mit dem Einholen der Leine beschäftigt. Wir schauen noch ein wenig zu, machen ein paar Fotos und denken „Das kann noch lange dauern. Los, wir wollten doch auch zum Bäcker“. Wir stapfen weiter durch den leicht feuchten und tiefen Sand Richtung Ort.

Auf dem Rückweg über die weiter oben liegende Straße schauen wir wieder hinunter auf die Arbeiten an der tosenden Brandung. Die Traktoren scheinen ihre Lage verändert zu haben. Die zwei links stehen jetzt ein wenig näher zueinander und näher an dem Schiff. Weit draußen, schwer zu schätzen, wieviel hundert oder gar tausend Meter weit weg, sehen wir ab und zu einen winzigen weißen Punkt in den Wellen aufblitzen. Eine Boje!

Eigentlich wollten wir nun zurück und endlich Kaffee kochen. Auf dieser Reise sind wir noch nie ohne den ersten Kaffee außer Haus gewesen. Doch wir entscheiden hier zu bleiben, gehen noch einmal durch den tiefen…

Bald sehen wir eine zweite Boje, wohl von dem zweiten Traktor. Wer wird sein Netz wohl zuerst raushaben, die beiden Bojen wirken gleichauf. Wir schauen uns das blau-weiße Schiff an. Wenn man danebensteht, ist es ganz schön groß, man kann kaum über den Rand schauen. Es ist nun vollbepackt mit den vielen Taustapeln, die alle hierhergebracht wurden, auch die von dem zweiten Traktor. Scheint ein Team zu sein. Ein weiterer Traktor hat sich eingefunden, einer mit einer langen spitzen Gabel vorne. Stimmt, der hatte zu Beginn neben dem Boot gestanden mit eine Lange Schlaufe an der Gabel, hatte wohl das Schiff dort abgelegt.

Die beiden Bojen Kopf an Kopf nur noch wenige hundert Meter entfernt. Die beiden Traktoren fahren noch näher zusammen, die beiden Bojen werden geborgen. Sie ziehen weiter, nur jetzt keine Leine mehr, sondern ihre Netze, und die werden kunstvoll auf bereitgestellte Anhänger gelegt. Weit draußen wieder so etwas wie eine Boje, verschwindet immer wieder zwischen den Wellen. Nein, eine Kette von kleinen Schwimmbojen. Sie ziehen weiter, bis die Kette ganz nah liegt. Nicht nur ein Team, ein Netz! Dann geht alles sehr schnell.

Quasi im ‚Pas de deux‘ fahren die beiden Traktoren gleichzeitig weiter an Land, der dritte mit der Gabel hebt die beiden Netzstränge an, fährt mit, und nach ein paar Sekunden sehen wir das eigentliche Netz. Alles wird jetzt schnell weiter auf den Strand gezogen, das Netz sieht nicht wirklich voll aus, doch das täuscht. Ein weiterer Anhänger wird herbeigebracht, darauf gefühlte hundert gelbe Kunststoffschalen. Die werden runtergeworfen, der Anhänger dient gleich als manuelle Sortieranlage.

Gleichzeitig wird das Netz an einer Naht aufgeschnitten, ein gutes Dutzend Leute haben sich in der Zwischenzeit eingefunden, die Schalen werden verteilt, eimerweise Fische auf den Sortiertisch gebracht, große Fische schon am Netz vorsortiert. Ein riesiges Gezappel im Netz, tausend Möwen um uns herum, Fische springen wieder vom Tisch, aus den Schalen, ein kleiner Tigerhai, vielleicht 40 cm lang krümmt und windet sich, wird schnell in einer eigenen Schale separiert. Leider wird auch eine Plastik-Trinkflasche geborgen, sie ist nur noch eine Hälfte und sieht angefressen aus. Die andere Hälfte mikronisiert?

Wir beobachten das Getümmel noch eine Weile, es ist spannend, haben wir so noch nie erlebt. Einige Fische, auch große werden aus uns unerfindlichen Gründen den Möwen zum Fraß zugeworfen. Hier arbeitet offenbar ein Teil der Dorfgemeinschaft zusammen und sorgt für ein gutes Gesamtergebnis. Wir konnten so ungeplant ein Life-Schauspiel beobachten, das uns nun fast zwei Stunden lang gefesselt hat und nachhaltig in Erinnerung bleibt.

12. Mehr aus Mira: Hunde, Frangos, Lulas

Unser Nachbar, ein lustiger Engländer namens Ted (kurz für Edward) kommt häufig herüber und erzählt uns etwas Lustiges. Er hat einen englischen 6-Meter-Kastenwagen mit Portugiesischem Kennzeichen. Seine Tochter lebt in Portugal, als er sie besucht hat, ist er gleich zurück nach England, hat sein Haus verkauft und nach Portugal gezogen. Er wohnt eineinhalb Fahrstunden weiter weg und ist immer wieder gerne hier auf diesem Platz. Und hier in Mira hat er auch seinen Hund aus einer Auffangstation, Rescue Station wie er es nennt. Die wollen wir uns auch einmal ansehen.

Die Station ist ca. 6 km entfernt und wir fahren mit dem Rad dorthin. Schon von weitem hören wir lautes Hundegebell, und als wir uns nähern, wird das zu einem richtigen Stakkato. Bestimmt weit über 100 Hunde werden hier in den Käfigen gehalten, die in einer riesigen U-Form angelegt wurden. Eine Mitarbeiterin ist gerade mit dem Verteilen von Futter beschäftigt und kommt uns entgegen. Sie spricht leider kaum Englisch und bittet uns, zwei Tage später wiederzukommen. Aber wir dürfen natürlich herumgehen und schauen.

Die meisten Hunde kommen direkt nach vorne und wollen begierig schnuppern, viele bellen aufgeregt, aber nicht alle. Eine Menge finden wir gleich sehr attraktiv, jedoch hat es uns eine Dame besonders angetan, dunkelbraun mit weißen Pfoten, weißer Schwanzspitze, weißem Bauch und weißer Schnauze, wohl ein reinrassiger Mischling. Die Angestellte weiß nicht viel zu berichten und verweist uns wieder auf übermorgen, da seien Leute da, die gut Englisch sprechen und alles über die Hunde wissen.

Aber wir dürfen mit der netten Dame eine Runde spazieren gehen. Temperament hat sie, zieht wie blöde, aber nur bis sie ein paar Mal gepieselt und drei Haufen gesetzt hat. Vielleicht hat sie sich im Zwinger noch nicht so richtig getraut. Sie soll erst seit kurzem hier sein, und ihr Herrchen sei verstorben. So viel konnten wir immerhin erfahren. Ich probiere „Sit!“, und das klappt sogar auf Anhieb und mehrfach.

So schön sie auch ist, wir finden kleine Anzeichen für Erkrankungen. Ein Ohr scheint entzündet, ein paar Zähne sehen schwarz aus. Ein Pass wäre zwar noch zu bekommen, aber die Frage nach einem Doktor oder einem Gesundheitszeugnis erübrigt sich. Wir werden wieder auf Übermorgen verwiesen, und es beginnt eine kurze Zeit des Nachdenkens.

Wir haben zwar für den ‚Notfall‘ alles Nötige dabei, Hundedecke, Leine, Fressnapf etc., aber was würde es bedeuten, von hier aus einen Hund mitzunehmen. Wie geeignet ist der beim Fahren, wir haben noch weit über zwei Tausend Kilometer bis nach Hause. Wir können in den nächsten vier Wochen kaum einen Tierarzt konsultieren, den wir halbwegs verstehen können. Wie lange würde es dauern, bis der Gesundheitszustand dokumentiert ist, und wie verlässlich wäre das Zeugnis?

Das bringt uns zu dem generellen Ergebnis, außerhalb Deutschlands keinen Hund übernehmen zu können. Deshalb werden wir morgen, wir haben einen Tag für die Entscheidung benötigt, etwas anderes unternehmen. Aber es war gut, einmal ernsthaft über diese Situation nachzudenken.

Wir bleiben insgesamt sechs Tage auf dem Campingplatz, also bis zum 2. Mai. Übers Wochenende und den Feiertag wurde der Platz eine ganze Ecke voller, viele Einheimische und auch einige Touristen. Viele kommen mit einem Wohnmobil, aber es kommen auch einige Wohnwagen und einige Zelte, meist Iglus. Die meisten benehmen sich so, dass niemand sich gestört fühlt, aber es gibt Ausnahmen. Einer lässt stundenlang seinen Motor laufen, am Abend, morgens mittags. Wofür? Keine Ahnung, Strom ist doch inklusive.

Und wie wir ja schon am Nelkenfeiertag erleben konnte, haben die Einheimischen die Angewohnheit, am letzten Tag so zu tun, als ob sie noch einen weiteren Tag blieben. Sie packen erst am Abend ihre Sachen zusammen. Von deutschen Plätzen kennen wir ganz das andere Extrem. Dort leeren sich die Plätze immer schon morgens früh, direkt nach dem Frühstück.

In Praia de Mira haben wir Bacalhau getestet, das ist der so beliebte Kabeljau. Ich hatte ihn als Bacalau de casa mit Zwiebelsoße. Außerdem gab es Lulas, kleine Octopusse, Calamares und Pica-Pau. Das war geschmortes Gulasch mit Zwiebeln, Oliven und Mixed Pickels in einer Suppenschale. Wirklich empfehlenswert allerdings sind Frangos, also gegrillte Hühnchen. Die werden ein einer speziellen Zange platt auf dem Spieß gegrillt, dann kleingeschnitten und sind köstlich.

wir speisen sehr Portugiesisch in der Texas-Bar. Am Canas stehen sie um 21 Uhr Schlange für den nächsten freien Tisch. Dort gibt es auch die leckeren Frangos (Chicken to Go). Wo landen wir am ersten Mai? Hier, wir fahren erst am 2. weiter

13. Aveiro

2. Mai, wir fahren weiter mit Ziel Aveiro. Dieses „Venedig Portugals“ wollen wir uns nach Möglichkeit anschauen. Einen naheliegenden Campingplatz gibt es nicht, zwei Stellplätze aber, und die auch in Stadtnähe. Einer direkt an der Autobahn, also vermutlich laut, der andere hat nur wenige Plätze, nämlich gerade einmal 12. Das ist für einen Platz in einer Stadt, die fast jeder besuchen möchte, nicht gerade viel.

Wir kommen am Mittag an und siehe da, wir finden sogar einen freien Platz vor. Die 12 Einstellflächen befinden gut abgegrenzt sich auf einem großen Parkplatz in der Nähe des Bahnhofs, sind sehr groß mit Platz zum Nachbarn und auch für 10-Meter-Fahrzeuge geeignet. Ein großer Coninente-Markt befindet sich in direkter Nähe, doch wie ruhig wird das hier werden? In der Nacht? Wir werden sehen.

Erste Wanderung in die Stadt. Es geht durch den Bahnhof durch, dann entlang einer großen 4-spurigen Straße mit vielen Geschäften. Dann sehen wir auch schon den ersten Kanal, ein Einkaufszentrum, Brücken mit bunten Bändern behangen und Schiffe. Doch was sind das für riesige Boote? Die haben nichts mit Venedigs Gondeln zu tun. Das sind motorbetriebene Boote unterschiedlicher Größe, die kleineren geschätzt für mindestens 20 Personen, die größeren bestimmt für bis zu 50. Aber hübsch bunt angemalt sind sie, jedes mit anderen Bildchen an den großen Bug- und Heckenden, die großen Ruderblätter sind leider nur Attrappen.

Es gibt sehr viele Einstiegsstellen für Rundfahrten, und man wird ständig zur Mitfahrt angesprochen. Eine Fahrt kostet 13€ für Erwachsene, evtl. mit Rabatt für Rentner, aber das macht uns jetzt nicht wirklich an. Denn auch die Kanäle haben nichts mit dem gemein, was man von Venedig her kennt. Alles unspektakuläre breite, meist schnurgerade Kanäle, die nicht durch die Stadt, sondern außen herum verlaufen und einfach nach ein paar hundert Metern enden. Dann wird gewendet und es geht wieder zurück.

Die Innenstadt hat eine kleine Fußgängerzone mit Andenkenläden und einigen kleinen Bars und Restaurants. Wir kommen etwas abseits zum ‚Café Central‘ und gönnen uns dort ein Hamburgermenu. Sehr gut gemacht und lecker, die Bedienung sehr freundlich und gesprächig. Unser Kellner ist Brasilianer, hatte ein Jahr in Deutschland gearbeitet und ist erst seit zwei Tagen im Central und total stolz, seine Deutschkenntnisse zu nutzen. Auf dem Rückweg gibt es noch ein leckeres Eis.

Die Nacht ist ganz ruhig, am nächsten Tag erleben wir unseren zweiten Regen auf dieser Reise, aber wir fühlen uns wohl und bleiben auch noch eine zweite Nacht in Aveiro.

14. Porto

Dann auf nach Porto, über die Landstraße sind es ca. 80 km. Mit Stellplätzen sieht es rund um Porto schlecht aus, aber nahe Porto gibt es den Campingplatz Salgueiros auf der anderen Seite des Douro. Mit dem Bus kommt man preiswert an die Stadt, dann muss man nur noch über die große Brücke, die Ponte Luis I. Die Busfahrt wird abenteuerlich, insbesondere die Rückfahrt, wir waren froh, dass der alte MAN das noch geschafft hat.

Ok, Porto sollte man gesehen haben und der Besuch lohnt sich wirklich. Aber es ist sehr anstrengend, denn die Stadt ist natürlich komplett überlaufen. An der Uferpromenade gibt es Restaurants ohne Ende, man wird ständig mit einer Karte in der Hand aufgefordert, Platz zu nehmen, aber auf Dauer nervt es doch ein wenig. In der Stadt selbst herrscht stehender Verkehr, und die Autofahrer sind genervt. Aber sehenswert ist der Bahnhof mit seiner gekachelten Vorhalle. Hier wird eindrucksvoll die Geschichte des Portweins auf riesigen blau-weiß gekachelten Bildern erzählt.

Überall wird musiziert. Einzelne Künstler und Duette spielen bekannte Songs, unbekannte Fadogesänge, aber wir sehen auch eine größere Folkloregruppe. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die verschiedenen Portwein-Gesellschaften, und auch dort reiht sich an der Uferpromenade Restaurant an Restaurant. Die große Brücke hat zwei Etagen. Ganz oben sind wir nach Porto gelaufen, ganz unten laufen wir wieder zurück.

Sehenswert sind auch die vielen Museumskähne der Portweinhersteller. Die liegen hier am Ufer als Zeugen der alten Zeiten, als die Fässer für den Portwein den Douro herab gebracht wurden. Wir klettern über viele Stufen und steile Straßen wieder hinauf, wo wir sehnsüchtig auf unseren Bus warten. Der fährt alle 30 Minuten und kommt pünktlich mit 15 Minuten Verspätung wie bereits der Bus von der Hinfahrt.

Allerdings braucht der zurück fast doppelt so lange. Der Bus zu klein, die Menschen zu viele, dazu röchelt der Bus aus dem letzten Loch, das Getriebeöl des Automatikgetriebes scheint zu kochen, beim Beschleunigen kommt er meist kaum über Schrittgeschwindigkeit, und seine Achsen poltern dermaßen, dass wir Wetten abschließen, ob er zuerst ein Rad oder eine ganze Achse verliert.

Hier ein kleiner Eindruck der musikalischen Darbietungen in Porto

Der Stadtbesuch hat sich gelohnt, aber ein zweiter Tag ist nicht erforderlich. Auch wenn es im Sprachgebrauch ein Muss ist, wir verzichten auf den Besuch eines Portwein Herstellers, haben bereits verschiedene Sorten daheim verkostet. Verbringen nun die 70te Nacht unserer Reise und haben zehn Wochen Eindrücke gesammelt. Damit schwindet langsam die Aufnahmefähigkeit für Neues. Wir planen nun die Rückfahrt unserer Reise.

Ststt dessen genießen wir noch einmal den Strand hier bei Salgueiros. Der ist faszinierend mit riesigen Granitblöcken gespickt, dazwischen große Sandflächen, und die teils großen Qellen brechen sich spektakulär zwischen den Felsen. Baden hier bitte nur für sehr geübte!


Aktueller Abschnitt

15. Video aus Óbidos

Es gibt einen weiteren Reisebericht als Video. Teil 6 habe ich in Óbodos moderiert und erst auf de Rückreise in Frankreich fertiggsestellt. Deshalb füge ich den hier noch einmal ein.
Viel Spaß beim Anschauen!


Demnächst

In Teil 5 des Reiseberichts – Die Rückfahrt