Winter in Spanien – Teil 6

Winter in Spanien – Teil 6

17. Februar 2024 0 Von LaikaMan

Karneval in Spanien

Die letzte Woche auf Xeraco-Campers hat begonnen. Wirklich die letzte? Wir werden sehen. In diesem Teil lesen wir ‚Karneval gestreamt‘, finden ein schönes Bild der ‚Sonnenallee‘ und besuchen ein nahegelegenes Naturschutzgebiet, wieder mit vielen, sehr vielen Kröten am Schild. Der Bericht dieser Woche fällt insgesamt etwas kürzer aus, denn man findet ja kaum Zeit zum Schreiben auf einer solchen Reise 😉


Viel Wind um Karneval

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Am Samstag gibt es dann doch ein Zeichen dafür, dass die fünfte Jahreszeit auch hierzuland nicht ganz unbekannt ist. Die Kassiererin im Sparmarkt trägt ein buntes Shirt und, schon von weitem sichtbar, ein bunte Hütchen! Mehr dergleichen können wir aber auch hier und heute nicht entdecken. Am Sonntag dann in Xeraco-Kernstadt immer wieder Feuerwerk, tagsüber.

Wir bringen Stimmung in die Bude, beim Kochen läuft Karnevalsmusik aus der Retorte, ham’wer zum Glück alles dabei. Im Deutschen Fernsehen gibt es fast nur „alte Kamellen“ aus Köln (Rückblicke auf besondere Karnevalisten der letzten 50 Jahre) und hin und wieder etwas aus Hessen oder Baden-Württemberg.

Das Wetter ist eigentlich wieder schön, aber leider noch zu kalt und vor allem stürmisch. Erst am Montag, Rosenmontag, wird es auch langsam wieder wärmer. Den Zug gucken wir uns aber über WLAN am iPad an, die Schüssel bleibt vorsichtshalber unten. Am Rosenmontag dann eine Premiere! Das erste Mal in unserem Leben gehen wir an diesem Tag auf einen Wochenmarkt zum Einkaufen. Ja, ich weiß. Wenn sich ein Reisebericht über mehrere Wochen vom gleichen Ort meldet, dann gibt es Wiederholungen, aber es wird nur eintönig, nicht langweilig.

Wir besuchen auch den Metzger, endlich! Der spricht sehr gut Deutsch und ist sehr stolz auf seine „hausgemachten“ Produkte. Wir kaufen leckere Sachen ein, darunter unschlagbar leckere Chorizo-Würstchen und Nackensteaks. Auf dem Markt kaufen wir ein paar schicke Kleidungsstücke ein und ganz leckere Erdbeeren. Davon gibt es kein Fotobeweis, die waren zu schnell weg.

Nachmittags fahren Christel und Franz noch mit dem Radl nach Gandia. Der Rückweg wird ihnen dann durch ein Feuer versperrt. Die Landstraße ist nicht passierbar, eine richtige Umleitung für Radfahrer gibt es nicht. Sie werden von der Polizei in einen Waldweg gewiesen, und so entdecken sie ein – wie sie sagen – traumhaftes Naturschutzgebiet, das sie uns unbedingt zeigen wollen.

Verlängerung am Aschermittwoch

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Am Dienstag überlegen wir, wie schade es doch ist, nächsten Montag nicht wieder auf den Markt zu kommen. Oder sollen wir noch bis Montag bleiben? So wird am Aschermittwoch dann unser Aufenthalt hier noch einmal um 4 Tage verlägert. Christel und Franz freuen sich, dass wir nicht schon morgen weg sind. Außerdem können sie uns so auch noch das Naturschutzgebiet zeigen.

Die Sonne hat nun wieder Vorrang, der Wind ist wie weggeblasen, abends sitzen wieder die einen noch lange auf den Sonnenalleen, die anderen spielen bis zum Sonnenuntergang Boule. Auch mit Franz mache ich einmal eine kleine Partie, er kennt es noch nicht, will sich aber eigene Kugeln kaufen und kann so einmal mit unseren Kugeln ein erstes Gefühl bekommen.

Die Sonnenstunden haben sich seit unserer Ankunft hier auch schon merklich verändert. Verschwand sie zu Beginn ziemlich exakt um 17:30 hinterm Bergrücken, bleibt sie jetzt doch schon eine ganze halbe Stunde länger sichtbar. Auch klettert sie mittags bereits deutlich höher. Zur Spitzenzeit können wir nun mit über 23 Ampère laden. An einem Tag wussten wir gar nicht mehr wohin mit dem Strom, die Batterie war voll, Kühlschrank auf 12 Volt umgestellt, und immer noch gab es Ladestrom.

Natur pur

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Am Donnerstag dann eine Radtour in den Naturpark, kurz vor Gandia geht es rechts hinein. Zunächst ein lange Allee durch Eukalyptusbäume. Rechts und links weites naturbelassenes Feld. Überall durchziehen Wasserkanäle dieses Gebiet, und schon nach wenigen Metern sieht Franz die ersten Schildkröten.Hier in diesem Gebiet scheint es wirklich hunderte, wenn nicht tausende zu geben, darunter auch winzig kleine.

Meist liegen sie auf Baumstämmen, die flach im Wasser liegen, um sich in der Sonne zu wärmen. Sie sind sehr scheu, und wenn man sich zu schnell bewegt oder zu laut etwas sagt, sind sie ganz schnell im Wasser verschwunden. Trotzdem gelingt es uns, einige zu fotografieren.

Im Folgenden eine kleine Galerie der Naturschutzgebiets, mit und ohne Kröten.

Vorbereitung für die Weiterfahrt

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Inzwischen haben wir uns entschieden, tatsächlich die Finca Caravana als nächsten Stellplatz aufzusuchen. Susanne telefoniert noch einmal mit dem Platzbesitzer und Zimmermann Franzl. Auf seiner sehr ausführlichen Internet-Seite steht natürlich auch etwas von der Bezahlung, und die kann teilweise auch in Form von Naturalien erfolgen.

Sellerielager im Zwischenboden

Da der Franzl wohl gerne für die Gäste kocht, stehen auf seiner Wunschliste auch Lebensmittel, die hierzulande nicht so einfach zu beschaffen sind. So bittet er eben auch darum, Sellerie aus Deutschland mitzubringen.

Nun, Sellerie und Wurzelgemüse überhaupt findet man hier lokal so gut wie gar nicht, auch nicht auf dem Wochenmarkt. Aber der Mas-y-mas-Supermarkt in Xeraco hat immer welchen. Susanne fragt ihn, wieviel wir mitbringen sollen. „Sechs Stück, oder auch acht“, kam als Antwort. Nun die ersten drei bringen wir gleich auf der Rückfahrt aus dem Naturschutzgebiet mit. Vielleicht bekommen wir dann am Montag noch zwei oder drei…

Vor der Weiterfahrt heiißt es allerdings noch Aufräumen! Im Zwischenboden wird Platz geschaffen für den Sellerie, und unsere Garage muss einmal komplett ausgeräumt werden. Da hat sich in der Zwischenzeit eine merkwürdige (Un)ordnung breit gemacht, kaum etwas ist noch so an seinem Platz, wie es für die Weiterfahrt sinnvoll wäre. Doch dazu mehr im nächsten Teil unseres Reiseberichts.