Ausflug an Ober- und Mittelrhein

Ausflug an Ober- und Mittelrhein

4. November 2018 0 Von LaikaMan

Ein Feiertag – ein verlängertes Wochenende – eine 1000-km-Tour. Auf dieser Fahrt wollen wir gleich drei Dinge miteinander verbinden: Eine Probefahrt, Einkaufen in Frankreich und den niedrigen Rheinpegel anschauen. Deshalb starten wir am 1.11. in aller Frühe nach Meissenheim und kommen dort zeitig genug an, um noch zwei Stunden bei schönstem Wetter draußen sitzen und die Sonne genießen zu können.

Meißenheim

Zwischen Straßburg und Offenburg, etwas weiter südlich, lädt dieses kleine Städtchen mit einem hervorragenden Stellplatz und einem beeindruckenden Rathaus ein, das bereits Kulisse für einen Tatort war. Der Wohnmobilpark Ortenau bietet im vorderen Bereich 24 Stellflächenunter Bäumen, abwechselnd mit Schotter fürs Fahrzeug und Rasen zum Sitzen. Im hinteren Bereich gibt es den sogenannten Ausweichplatz, das ist eine große befestigte Rasenfläche, auf der locker weitere 50-60 Fahrzeuge strehen können. Wir stellen uns auf die Wiese, zahlen 8€ die Nacht.

Da dieser ehemalige Campingplatz am Ortsrand liegt, ist die Umgebung ländlich, und es gibt jede Menge Pferde und Pferdekutschen. Der Platz ist daher sehr ruhig, und man fühlt sich auf Anhieb wohl hier. Ver- und Entsorgung sind natürlich selbstverständlich, sollte man allerdings Strom benötigen, muss man mit 3€50 pro Tag schon etwas tiefer in die Tasche greifen.

Der Rhein liegt zwar in erreichbarer Entfernung, ist jedoch zu Fuß nur für Zeitgenossen mitr Ausdauer zu empfehlen. Wir sind eine kleine Runde marschiert, und das sind mal eben 10 km geworden. Das konnten wir nach ca. 2,5 Stunden an unserem Garmin-Wanderbegleiter ablesen. Ohne dieses Gerät hätten wir den Rundweg auch niemals so gehen können. Sehenswert ist ein solcher Ausflug allemal, befindet man sich doch fast die ganze Zeit im Rheinüberflutungsgebiet. Siehtr aus wie dichter Wald, aber links und rechts des Wegs immer wieder Wasser oder Sumpf. Die Wege aber trocken und auchmit einem Fahrrad gut zu meistern.

In den Ortskern gelangt man zu Fuss in ca. 10 Minuten, der  Weg führt an der Kirche vorbei. Es gibt hier einen Laden für alles, also auch für Brötchen, eine Apotheke und zwei Gasthäuser. Wir haben uns in der „Eintracht“ sehr wohl gefühlt, diese Gaststätte hat eine gemütliche und persönliche Athmosphäre und prima Essen.

Noch eine Besonderheit gibt es direkt am Stellplatz. Dieser wird betreut von einem Geschäft, das nicht nur eine reiche Auswahl an Mitbringsel und Geschenkartikel bietet, sondern darüber hinaus alle Arbeiten rund ums Polstern, Satteln und Beziehen von Polstern an. Egal, ob es die Polster im Wohnmobile, die Fahrersitze oder den Sessel von daheim betrifft, hier wird alles einwandfrei nach Wunsch des Kunden mit Leder oder Polster wie neu oder auch wie noch nie dagewesen aufbereitet.

Altenheim

Altenheim bietet keinen eigenen Stellplatz, weshalb wir auch den 10 km entfernten Ort als Tagesauflug angefahren haben. Das besondere an Altenheim ist die RSM-Bike GmbH, und dort wollten wir einmal die berühmten Mobilisten probefahren. Diese Falträder genißen gerade unter Wohmobilfreunden einen sehr guten Ruf und daher haben wir uns heute einmal 2 Stunden dafür Zeit genommen.

In Altenheim gibt es ein Edeka Geschäft wo wir dann ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollten, jedoch hat der riesige Parkplatz nur eine Zufahrt und eine Höhenbeschränkung von deutlich unter 3 Metern. Wer hat sich das denn audsgedacht? Wohnmobile sind hier offenbar nicht willkommen und draußen Parken kommt für uns unter diesen Umständen nicht in Frage!

Soufflenheim

Zweites Kapitel: Einkaufen in Frankreich. Der Weg führt uns über Straßburg und Hagenau nach Soufflenheim. Einkaufen in Frankreich heißt für uns nicht Einkaufen bei Lidl oder Aldi. Etwas größeres und französischess soll es schon sein. Rund um Straßburg lagen die größeren Supermärkte etweder auf der falschen Seite der Autobahn mit 2 Meter Unterführung oder waren gar nicht ausgeschildert. Einen Super-U und einen Intermarché wollten wir wir nicht und so veruschen wir nun in Hagenau den ausgeschilderten Cora-Markt zu finden. Nach anderthalb Stadtumrundungen und einmal Wenden geben wir auf und hoffen auf Soufflenheim.

Wir haben Glück und finden einen Leclerc. Hervorragend! Kostet uns gut zwei Stunden und es beginnt schon zu dämmern. Den hiesigen Stellplatz kenne wir eigentlich und wollten ihn wegen der Enge eigentlich nicht anfahren. Doch wo wir einmal hier sind, schdet es ja nicht, kurz vorbeizuschauen, und: Überraschung! das sieht ja hier ganz anders aus! Der Stellplatz wurde verlegt. Aus der Wohsiedlung heraus zu einem großen Busparkplatz hinter der Feuerwehr. Hier hat man einen neuen Stellplatz eingerichtet und ihn mit einem hohen Zaun vom Parkplatz abgetrennt. Es wirkt zwar noch nicht alles ganz fertig, dafür schauen zu viele bunte Kunststoffschäuche aus dem Boden. Offenbar will man noch mehr Stromsäulen aufstellen. Strom könnte man zur Zeit nur an zwei Steckern an der Entsorgung holen, was auch schon drei Leute machen. Die Entsorgungseinrichtung ist leider verstopft und somit nur für Grauwasser nutzbar. Platz und Strom sind kosten los, Wasser wäre es auch, aber das brauchen wir zum Glück nicht!

Der Platz liegt sonst ruhig und halbwegs zentral, die Kirche hört man nachts dezent die Zeit ansagen. In der Nähe gibt es Bäcker und kleine Restaurant, eine Crepérie scheint sogar recht günstig zu sein und wirkt sehr einladend, aber wir kochen nach unserem Einkaufserlebnis heute ‚mal wieder selber: 5 Gänge Menü mit Calamaris…

Urmitz

Bis Bingen geht es über die Autobahn und ab hier fahren wir den Rhein entlang. Kapitel drei: Nidrigpegel anschauen. Die breiten Sandstrände links und rechts vom Rhein, ja hier und da auch in der Mitte sind schon beeindruckend. Am Sonntag spazieren auch Scharen von Menschen dort entlang und sind so den vorbeifahrenden Schiffen ganz nah. Was weiter beeidruckt, sind die vielen Felsen, die immer wieder mitten im Flussbett aus dem Wasser ragen, ganz besonder in der Nähe der Loreley. Hungerfelsen wurden diese in vergangenen Zeiten genannt. Gab es einmal ein Dürrejahr wie heuer, so hatten die Menschen weniger zu Essen, und auf Grund der Trockenheit kamen die Felsen aus dem Wasser. Wir hatten davon bislang nur gehört, aber jetzt stehen sie da, höher und größer als die Meisten sie je gesehen haben.

Urmitz bietet für 7€ einen gepflegten Stellplatz direkt am Rhein in etwas erhöhter Position. Er ist in zwei Halbkreisen angelegt, was ihm ein eigenes Flair gibt. Ver- und Entsorgung sind tadellos, vielleicht ist der Grauwassereinlass etwas beengt anzufahren, weil zwei Müllcontainer schlecht platziert sind. Dann steht man halt anderen ‚mal kurz im Weg. Der Stellplatz scheint international bekannt zu sein, heute stehen Schweden, Dänen und Norweger hier, und für die Jahreszeit scheint er auch recht gut gefüllt zu sein. man kann ausgiebig der Rheinschiffahrt zusehen, dafür gibt es sogar ein paar gemütliche Bänke, oder einen Spaziergang am Ufer unternehmen. Mit dem Fahrrad kann man in knapp 12 km zum Deutschen Eck in Koblenz fahren, und in Urmitz selbst gibt es Geschäfte und Restauration, aber wir haben ja noch eine volle Vorratskammer…