
Heizungssysteme für Wohnmobile
Wenn es um die Beheizung im Wohnmobilbereich geht, gibt es prinzipiell genau zwei Alternativen: Heizen mit Luft oder Wasser. Eine weitere Unterscheidung gilt für die Energiequelle. Hier kommt vorwiegend Gas zum Einsatz, 230V Netzstrom ist ebenfalls möglich, aber auch Diesel-Heizungen werden eingesetzt, die ihren Energiebedarf direkt dem Treibstofftank des Fahrzeugs entnehmen.
Im Titelbild seht Ihr Aldy, unser neues Maskottchen in Dösiämm.
Heizen mit warmer Luft
Truma baut seit über 50 Jahren Heizungen für Wohnwagen und Wohnmobile. Schon sehr früh wurden diese Heizungen mit einem Luftgebläse erweitert. Das sorgt dafür, die warme Luft über ein Gebläse und viele Austrittsdüsen im gesamten Fahrzeug zu verteilen. Die Kombination mit einem Boiler in einem Gehäuse ist ideal, eine wirkungsvolle Heizung und die Warmwasserversorgung platzsparend in einem Wohmobil unterzubringen. Frühere Systeme mussten im Betrieb immer mit einer kleinen Zündflamme brennen, um dann thermostatgesteuert den Brenner bei Bedarf hochzufahren. Die Gebläse wurde schon sehr bald mit einer automatischen Regelung versehen, die den Luftstrom verstärkte, wenn mehr Wärme produziert wurde.
Moderne Systeme wie die Combi-Heizungen umfassen alle Komponenten in einem Gehäuse. Brenner, Boiler und Gebläse sind zu einer homogenen Einheit zusammengewachsen. Das hat auch Auswirkung auf die Funktionalität. Man stellt an einem Regler oder einem Schaltpanel die gewünschte Temperatur für Raum und Wasser ein, und das Aggregat sorgt selbständig dafür, dass gezündet, geheizt, Luft verteilt und wieder abgeschaltet wird.
Damit hat die Warmluftheizung vom Betrieb her einen kaum noch zu übertreffenden Komfort erreicht. Was bleibt, ist je nach Einbauqualität ein mehr oder weniger hörbares Geräusch von Gebläse und Luftstrom. Von Vorteil ist auch die relativ schnelle Erwärmungdes Innenraums, allerdings kann die Innenraumtemperatur je nach Regelung der Anlage bei kalten Außentemperaturen leicht schwanken. Je nach Aufbau kann sie dann auch schon einnmal um ca. 2-3 Grad um die gewünschte Temperatur schwanken.
Betrieben wird die Heizung in der Regel mit Gas. Der Einbau eines zusätzlichen Elektro-Heizstabes für den Boilerbertieb ist möglich. Diese Aufrüstung ist nicht ganz billig, aber eine Überlegung wert, wenn man gerne Camping- oder Stellplätze mit pauschalen Stromkosten besucht.
Diesel betriebene Heizungen gibt es von verschiedenen Herstellern, darunter Eberspächer, Webasto, aber auch Truma bietet seine Combi-Heizung als D-Variante an. Diese Heizungen können auch als Warmwasserheizung ausgelegt werden, insbesondere kann auch der Motorkreislauf mit einbezogen werden. Allerdings kann je nach Bauart ein höherer Geräuschpegel entstehen, wie man ihn auch von PKWs mit Standheizung kennt.
Heizen mit Warmwasser

Das kompakte Alde-Aggregat in der Sitzbank
Die Entscheidung für ein anderes Heizsystem bedeutet auch gleich die Entscheidung für einen anderen Hersteller. Alde ist hier derzeit die erste Wahl. In Dösiämm ist die Alde Compact 3020 verbaut. Die Warmwasserheizung verbreitet die Wärme im Fahrzeug über fest verlegte Leitungen, die mit einem Glycol-Wassergemisch gefüllt sind. Das Heizaggregat ist ebenfalls sehr kompakt und beihaltet den Boiler für die Warmwasserbereitung und eine Umwälzpumpe. Eine solche Heizung lässt sich mit verschiedenen Zusatzassessoirs ergänzen, wie z.B. handtuchtrockner, Sitzheizungen oder Wärmetauscher.
Der Wärmetauscher ist eine sinnvolle Einrichtung, denn so kann im Winter die Motorwärme genutzt werden, unterwegs den gesamten Innenraum mit aufzuheizen. In unserem Mobil sind neben dem Wärmetauscher noch Sitzheizungen für die Fahrersitze und eine separate Regelung für den Heckbereich vorgesehen. Damit lässt sich die Temperatur des Schlafzimmers und der Heckgarage gegenüber der Wohnraumtemperatur stufenlos absenken.

Der Regler für den Heckbereich
Als Energiequelle dient in der Regel Gas, die Alde Heizung besitzt aber auch immer zusätzliche Elektro-Heizstäbe. Diese lassen sich mit 1, 2 oder 3 KW einstellen und unterstützen nicht nur die Warmwasserversorgung, sondern auch das Heizen allgemein. Zusätzlich wählt man, welche Energuiequelle Vorrang hat.
Der Heizbtrieb ist relativ geräuschlos, das Starten des Brenners ist aber hörbar. Als absolutes Komfortvorteil erweist sich die gleichnmäßige Verteilung der Wärme, ein Schwanken der Temperatur gibt es nicht, Luftströmungsgeräusche bauartbedingt ebenfalls nicht. Dafür benötigt die Warmwasserheizung etwas länger, den Raum auf Temperatur zu bringen. Dieser Nachteil entfällt jedoch durch Nutzung des Wärmetauschers, denn dann wird der gesamte Kreislauf bereits unterwegs auf Temperatur gebracht. Das hat sich als äußerst angenehm erwiesen.
Da die Heizflüssigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen auch unterschiedlich ausdehnt, wird ein Ausgleichsbehälter verbaut. Dies ist kein geschlossenes System, sondern führt überflüsige Flüssigkeit im Falle einer Überfüllung nach außen. Aufgrung seiner Offenheit steht das Systems nicht unter Druck, es kann aber im Laufe der Zeit etwas Flüssigkeit verdampfen. Daher sollte man den Flüssigkeitsstand in Regelmäßigen Abständen überprüfen und gegebennenfalls auffüllen. Auch ist ein Wechsel der Flüssigkeit nach einigen Jahren (3-5 je nach Hersteller) Bestandteil der Wartung.