
Überwintern 2024 / 2025 – Prolog
A. Prolog – vor der Abfahrt
Ab November soll es wieder in den Süden gehen, in den Süden Europas. Wir wollen wieder nach Portugal. Vielleicht können wir ja sogar noch im Mittelmeer schwimmen gehen, das soll in den letzten Monaten des Jahres noch möglich sein. Obwohl der direkte Weg nach Portugal über eine Westroute ginge, werden wir also eine der weiter östlich gelegenen in Richtung Perpignan fahren.


Was kommt dazu? Die Tanne ist zu groß und steht schief: Die wird gekürzt und ist nun eine etwas andere Tanne. Ein Loch in der Außenwand der Waschküche, die Wand ist trotz Dichtmaßnahmen im Frühjahr immer noch feucht. Das Loch wird größer gemacht. Wo kommt diese verdammte Feuchtigkeit her? Da muss noch ein Klempner ran.
Doch das will erst einmal wieder gut vorbereitet werden. Arzttermine im Oktober sind bereits lange vereinbart, das ist Routine. Der Schornsteinfeger muss bestellt werden, der steht sonst irgendwann später vor verschlossener Tür, und das hätte eine Strafe oder Stilllegung zur Folge. Der Garten muss auf den Winter vorbereitet werden, also viel Schneidearbeit. Impfungen hatten wir zunächst nicht eingeplant, aber wir bekommen noch einen kurzfristigen Termin, Abfahrt verzögert sich um einige Tage…

Der Ginko lässt zum ersten Mal in 30 Jahren Früchte fallen. Die sind giftig und stinken nach dem Plattfahren, -treten. Für eine PV-Anlage sollte er ohnehin weg, das wollte ich zwar nicht, denn ich halte ihn für den schönsten Baum in der gesamten Straße. Aber jetzt hat er verloren, die Früchte sind zu viel. Den auch noch vorab fällen? Nein, haben nach drei Wochen Schneide- und Häckselarbeiten im Garten genug davon.
Dann ein Hilferuf aus Hasselbach. Da gehen plötzlich die Arbeiten an den Außenfassaden so schnell voran, dass die Jungs sich mit den Vorarbeiten wie Außenkabel verlegen, Schlitze stemmen und Schutt abfahren leicht überfordert sehen. Weitere Tage Verzögerung.
Wir sprechen mit Christel & Franz und wollen wissen, wo sie gerade sind und wann es bei ihnen los geht. „Wir stehn in Vichy und sind in zwei Tagen in Santa Susanna. Haben da bis Ende November reserviert und fahren dann nach Xeraco.“

„Was haltet Ihr davon, wenn wir zu Euch stoßen und Weihnachten zusammen feiern?“, frage ich und ernte Begeisterung. Wir kümmern uns um eine Reservierung in Xeraco. Online ist alles belegt. Am Telefon gelingt uns dann nach einigem Hin und Her eine Reservierung vom 1. Bis 30. Dezember und Option für etwas länger.
Dann Unwetter in Spanien, Valencia und Umgebung verwüstet. Xeraco liegt ca. 50 km hinter Valencia. Wenn es dort nicht auch Verwüstungen gibt, müssen wir doch an Valencia vorbei. Jetzt bekommen wir die Verlängerung bis 5. Januar bestätigt. Wir werden sehen, haben es mit der Abfahrt nicht mehr ganz so eilig.
Der Klempner, Thomas, hat eine einfache und brauchbare Lösung parat. Das Entlüftungsrohr zum Dach wird stillgelegt, dafür gibt es eine simple Untertisch-Entlüftung in der Waschküche. An Xeraco sind die Unwetter vorbeigezogen, die Impfungen haben wir ohne Probleme verkraftet.


Unsere lieben Nachbarn Ingrid & Jürgen haben sich wieder bereiterklärt, nach dem Rechten rund ums Haus zu sehen, und sind auf dem Laufenden. Ohne Euch könnten wir nicht so ausgiebig reisen, vielen Dank dafür!
Jetzt noch zwei Tage zum Packen, Kühl- und Gefrierschränke abtauen, der Schornsteinfeger ist zufrieden, am 9. November, ein Samstag, geht es los. Erste Station wird Köln sein, vielleicht landen wir am Heider Bergsee in Brühl. Geplant sind für diese Reise laufende kurze Berichte, vielleicht im Wochentakt, immer wenn es was zu erzählen gibt.