Winter 2025 – Teil 10: An der Costa del Sol

Winter 2025 – Teil 10: An der Costa del Sol

25. Januar 2025 3 Von LaikaMan
Strecke Fort Bravo – Almayate: 234 km,
Gesamt bisher: 2834 km
  1. Los Carlos
  2. El Hornillo bei Almayate
  3. Wäsche
  4. Einkaufen in Torre del Mar
  1. Fort Bravo – Los Carlos: 141 km
  2. Los Carlos – Almayate: 93 km

Die letzten Nächte in Little Texas waren kalt, sehr kalt. Zuletzt minus 5 Grad, auf dem Platz waren sogar die Wasserhähne und die Schwimmbad-Dusche eingefroren.

Unsere Gastankflasche lässt kein Gas mehr ‚raus, obwohl noch halb voll. Ist wohl noch zu viel Butan vom Sommer drin. Jetzt geht es also aus der Wüste wieder zurück Richtung Küste.


Vor wenigen Tagen hatte der Youtuber Ralf von ‚LivingToGo‘ einen Stellplatz ‚abseits der normalen Touristenrouten empfohlen. Los Carlos findet man auf der Karte vielleicht nicht direkt, dann aber unter Gualchos.

unsere Irrfahrt in die Berge

Der Platz liegt liegt ca. 6,5 Kilometer von der A7 entfernt, wenn man den richtigen Weg findet. Garmin schickt uns aber komplett falsch, denn er meint wir könnten doch auch über schmale und steile Feldwege fahren.

Nach 8,5 km abenteuerlicher Bergstraße kehren wir auf über 300 Metern Höhe um, wieder runter auf Meereshöhe. Letztlich finden wir die Straße nach Los Carlos, die geht direkt vom Autobahnzubringer ab. Hätte sehr viel einfacher sein können. Das Problem begegnet uns in Spanien häufiger, denn offenbar sind hier die Einträge für befahrbare Straßen nicht unterschieden von Feldwegen.

Garmin orientiert sich an Verbotsschildern (Höhe, Breite, Länge, Gewicht), und dann sind sandige Feldwege, keine 2 Meter breit, mit 20% Steigung/Gefälle oder mehr für ihn kein Problem. Es gibt ja keine Einschränkung, aber man sieht sofort: Für Fußgänger mit festem Schuhwerk, vielleicht auch noch einem Esel begehbar.

Die eigentliche Zufahrt zum Platz ist dann noch einmal steil und schräg, dann sind wir da! Und wer sitzt gleich hinter der Einfahrt? Natürlich der Ralf mit seinem Kaschterl. Lazy läuft munter umher, sie sei seit zwei Tagen wieder gesund. Hatte eine Gastritis und Herzprobleme.

Der Platz ist wirklich eine kleine Oase, parzelliert, Ver- und Entsorgung vorhanden ebenso wie frisches Gemüse als Selbstbedienung und eine Dusche. Auch Strom wäre möglich. Gleich oberhalb ist ein kleines Restaurant, und die ganze Lage sehr ruhig. Trotzdem bleiben wir nur eine Nacht, ganz entgegen unserem Motto „mindestens zwei Nächte, es sei denn der Platz ist absolute Schei..e. Manchmal ist es eben das Publikum, der Ralf ist am anderen Morgen auch wieder weg.

Zum Seitenanfang


Nun geht es zu einem unserer geplanten Aufenthalte, eine Wiederholung von 2023, Almayate. Ein Anruf bei El Hornillo Playa sichert uns dort 3 Tage Aufenthalt, man spricht Deutsch am Telefon. Der Weg dorthin, insgesamt etwas über 90 km, führt wieder über A7. Auf dieser Strecke kann man getrost das Abblendlicht eingeschaltet lassen, den es reihen sich die Tunneldurchfahren wie an einer Perlenkette. Manche nur wenige hundert Meter lang, einige über tausend, einer sogar mit fast 2,5 km Länge.

Die Zufahrt zum Hornillo Playa ist wieder schwer zu finden, obwohl wir diesmal glauben zu wissen wie es geht. Zwischen der Landstraße und dem Strand liegen Gemüsefelder, dazwischen immer wieder Feldweg, teils asphaltiert, teils nicht. Garmin scheint diesmal den richtigen zu kennen, jedenfalls ist die Abzweigung genau so wie wir das in Erinnerung haben. Nur leider 50 Meter zu spät, den richtigen Feldweg übersehen wir.

Wenden, zurück, nein unmöglich (Gefälle, Breite). Wir stellen uns an eine Bushaltestelle, kommt eh‘ keiner vorbei. Wo ist die richtige Einfahrt? Die versteckt sich hinter einer Hecke. Susanne findet sie auf Google-Maps. Ich schaue es mir zu Fuß erst ‚mal an. OK, das ist sie. In den Garmin-Stellplätzen steht der Stellplatz mit den falschen Koordinaten!

Auf El Hornillo Playa treffen wir einige Bekannte aus Xeraco wieder. Wir bekommen einen schönen Eckplatz, und weil die Plätze zu den Wegen hin abgezäunt sind, ist das für Charly ideal. Sonne haben wir zwar nicht ideal, aber genug, um die Batterien voll zu halten. Vor ca. 22 Monaten haben wir in einem kleinen Ektrofachhandel unseren elektrischen Wasserkocher erstanden. Der hat uns jetzt auf den letzten 21971 km treu und zuverläßlich begleitet 😉

Direkt am Strand stehen besonders übers Wochenende viele „Freisteher“, was dazu führt, dass das Tor zum Strand geschlossen bleibt. Die Sanitäranlagen sollen halt den zahlenden Gästen auf dem Platz vorbehalten bleiben. Über einen Code können wir aber jederzeit an den Strand.

Wir wollen nach Möglichkeit länger als drei Tage bleiben, und am nächsten Tag können wir auch theoretisch bis Anfang Februar verlängern. Aber eine Woche reicht uns, so bleiben wir also ganze 10 Tage auf diesem schönen Strand-Platz. Almayate mit mehreren kleinen Restaurants und einem kleinen Supermarkt liegt in gut 10 Minuten Fußweg, Torre del Mar ist ca. 3-4 km entfernt und mit dem Rad in der gleichen Zeit erreichbar.

Doch nun haben wir ein Problem. Aufgrund der Erfahrung mit dem Butan-Anteil im Gas und der Tatsache, nur drei Tage zu bleiben, haben wir kein Gas mehr beigetankt. Wir wollten das Gas hier bei warmen Temperaturen ‚runterkommen lassen. Drei Tage kein Problem, aber zehn? Das erfordert wieder Energiemanagement und ständige Kontrolle. Geht es uns zu schnell aus, müssen wir in Torre auftanken. Aber vielleicht schaffen wir es ja, den Gasverbrauch weiter einzuschränken, nur noch elektrisch kochen, ‚mal sehen, wie weit es dann reicht…

Zum Seitenanfang


Bereits in Xeraco gab es einen Waschtag. Dort gab es Waschmaschinen und einen Trockner, zu benutzen für 5 Euronen. Den Trockner haben wir nicht benutzt, das hat die Sonne für uns erledigt. Und unser tolles China-Wäschereck, in Kombination mit einer neuen Auszieh-Wäscheleine.

Auch hier gibt es eine Waschmaschine und einen Trockner. Die Wäsche kostet 4,50 €, und das Waschpulver ist darin bereits enthalten, das dosiert die Maschine selbst dazu. Auch hier hilft uns wieder die Sonne und das Wäschereck.

Wäsche waschen ist halt hin und wieder erforderlich, auch wenn wir viel zu viel Wäsche zum wechseln dabei haben. Auch Bettwäsche zum wechseln, von Winter auf Sommer, aber wenn die Winterwäsche länger gebraucht wird… Winter in Spanien ist ja kein richtiger Sommer, zumindest nicht in der Nacht.

Zum Seitenanfang


Auf dem Platz gibt es von morgens bis abends immer frisches Brot. Leckeres krustiges Baguette für einen Euro. Auch Wein und einige Lebensmittel kann man bekommen. Mittwochs kommt eine Dame und bietet Wein an, Samstag ein Gemüsehändler und am zweiten Freitag unseres Aufenthalts wird eine kleine Outdoor-Pizzeria aufgebaut, mit mobilem Holzofen.

Im benachbarten Torre gibt es diverse Supermärkte und Discounter, aber Donnerstags ist Markt. Der Markt erstreckt sich über einen zentralen Marktplatz und zwei Straßen. Es gibt einige ausladende Gemüse- und Obststände, einige gut bestückte große Gewürzstände, jede Menge Bekleidung, Lederwaren, Porzellan und Fliesenhändler. Da gibt’s Fliesen auch von allen deutschen Fußballvereinen. Ich kann mich gerade noch zurückhalten, eine Geißbock-Kachel zu erwerben, aber eine spanische Flagge kommt mit.

Danach geht es mit vollen Rucksäcken und Fahrradtaschen wieder zurück. Die Strandpromenade von Torre del Mar erstreckt sich über eine Strecke von ca. 1,5 km, ist sehr sehenswert und besonders am Wochenende auch gut besucht. Es gibt einen breiten Weg für Fußgänger und getrennt davon einen 2-spurigen Radweg, in rot farblich abgesetzt.

Der Blick auf Meer ist atemberaubend, zumindest bei schönem Wetter. Aber das gehört ja auch zum Standard an der Costa del Sol. Wir messen hier im Januar tagsüber meist um die 18 Grad, in der Sonne fühlt sich das noch deutlich wärmer an. Nachts bleibt das Thermometer fast immer zweistellig.

Am Sonntag soll es dann also weitergehen. Wohin? Zur Diskussion steht erneut Gibraltar und Tarifa, alternativ direkt über Sevilla in Richtung Portugal zu fahren, spart ca. 180 km. Sogar eine frühere Heimreise zurück an der Küste lang ist kurz im Gespräch, kurz. Der nächste Bericht wird es wohl aufklären können…

Zum Seitenanfang