Überwintern 2024/25 – Teil 4 Erste Woche in Xeraco

Überwintern 2024/25 – Teil 4 Erste Woche in Xeraco

11. Dezember 2024 2 Von LaikaMan
  1. An Valencia vorbei
  2. Angekommen
  3. Frühstück auf dem Weg zum Supermarkt
  4. Der China Markt
  5. Advent – Advent

Etwas mehr als eine Woche sind wir jetzt bereits auf dem Stellplatz 116 bei Xeraco-Campers.

In der ersten Woche haben wir uns umgeschaut und vieles unverändert wiedergefunden, manches hat sich aber in den letzten Monaten auch ein wenig gewandelt.

Doch zunächst einmal müssen wir die letzten 230 Kilometer nach Xeraco bestreiten.


Am Sonntag geht es dann weiter vom Spätzle Fritz zu unserem ersten Langzeitziel Xeraco. 35 Tage sollen es hier werden, so lange haben wir dort gebucht. Jetzt also an Valencia vorbei. Nach der großen Unwetterkatastrophe, bei der auch eine Autobahnbrücke zerstört wurde. Bevor wir auf die Autobahn zurückkommen aber noch schnell ein wenig beitanken und den Gastank auffüllen.

Wir haben in der Zwischenzeit bereits mit einigen Heimkehrern gesprochen, und nach Allem, was wir gehört haben, ist die Lage sehr entspannt. Man kann durch die Stadt fahren, sollte dann aber nicht zu oft links oder rechts schauen wegen der vielen Schäden und zerstörten Autos, oder außen herum über die A-7.

Wir entscheiden uns für letzteres, wenn auch Garmin uns vehement immer wieder durch die Stadt führen möchte. Kurz vor der eingestürzten Autobahnbrücke wird die Geschwindigkeit auf 80 km/h beschränkt und unmittelbar an der Brücke selbst geht es dreispurig (!) mit 60 km/h über eine kleine Behelfsbrücke. Die Reste der Brückentrümmer sind mittlerweile beseitigt. In Dresden liegt die eingestürzte Brücke immer noch in der Elbe (nur so zur Veranschaulichung deutscher Gründlichkeit :-).

Vorbeifahrt an der eingestürzten Brücke A-7 bei Valencia

Es gibt auf diesem Autobahnstück eine Menge Polizei und einige kurzfristig aufgestellte Blitzer. Auch Polizisten mit Radarpistolen stehen dort. Aber alles in Allem geht die Durchfahrt vollkommen entspannt, und ich hoffe die 61 km/h bleiben bei dem starken Verkehr unbemerkt.

Nach gut 230 km und 3 Stunden Fahrt kommen wir um 13 Uhr pünktlich zum Frühstück bei Xeraco- Campers an. Der Platz wurde fein herausgeputzt, alle Wege mit frischem Kies aufgefüllt, und wir installieren uns auf Stellplatz 116.

Das einzige, was zu tun ist, Teppiche auslegen und befestigen. Die fahrerseitige Hecktüre steht nah an einer Palme, dort wird ein Schaumstoffkissen befestigt, damit die Türe keinen Schaden nimmt – fertig!

Zum Seitenanfang


Am Montag geht es dann gleich auf zum Markt. Die Händler sind die gleichen wie im Frühjahr, zwei Rucksäcke und die Packtaschen von meinem Fahrrad voll mit Obst und Gemüse gestopft, zwei Americanos an der Ecke, und das erste Tagwerk ist vollbracht.

Am Strand sieht es nicht so schön aus. Angeschwemmtes Holz und Bambusstangen liegen entlang der gesamten Küste. Unwetter haben wohl auch hier ein wenig gewütet, wenn man auch sonst davon weder in der Stadt noch auf dem Platz etwas bemerkt.

Ab jetzt heißt es: Sonne tanken. Zwischen 10 und 17 Uhr kann man Sonne tanken, das sind nicht so viele Stunden. An den ersten drei Tagen verbrauchen wir zu viel Strom und haben außerdem noch nicht ganz die idealen Aufstellplätze für unsere Solarpaneelen ausgemacht. Nach sieben Tagen aber, am zweiten Montag ist mittags die Batterie wieder voll. Ab dem Nikolaustag herrscht 3 Tage lang starker Wind, aber die Paneelen bekomme ich mit zwei/drei Heringen gut ans Stehen.

Die Temperaturen sind noch richtig gut. Am Nikolaustag abends nach Sonnenuntergang ganze 20 Grad, aber danach fallen die Temperaturen. Ohne Wind ist die Sonne zwar richtig warm, manch einer läuft den Tag über ohne T-Shirt herum, aber im Wind ist es nicht mehr wirklich angenehm. Wir sind gespannt, wie wir unseren Energiehaushalt bewältigen, wenn der Himmel einmal längere Zeit bedeckt ist und es regnen sollte. Ab dem 11. Dezember sind erst einmal für zwei Tage Regen angesagt.

Zum Seitenanfang


Am Wegesrand in die Stadt

Der Stellplatz Xeraco-Campers wirkt wie ein sehr aufgeräumter Campingplatz, ist aber dem Wesen nach ein Stellplatz für Wohnmobile. Die vielen Palmen geben dem Platz eine besondere Athmosphäre. Im vorderen Teil sind alle Parzellen mit Hecken voneinander getrennt, im hinteren Teil bilden die Palmen jeweils die Trennung. Den letzten Teil, im Frühjahr noch Ausweichplatz, hat man neu gestaltet und mit Bahnschwellen parzelliert.

Wir sind überrascht, wie wenig derzeit noch los ist. So ungefähr die Hälfte aller Plätze sind noch frei, und in der ersten Woche ändert sich daran nur wenig. Erst nach dem zweiten Advent wird das anders und der Platz füllt sich.

Zum Markt sind es gute 5 km hin und zurück, bis zum großen Supermarkt, dem Masymas, zwei Kilometer mehr. Dahin gehen wir in der ersten Woche auch einmal, und lässt man sich ein wenig Zeit, ist das auch kein wirkliches Problem. Nur die Rucksäcke drücken auf dem Heimweg ein wenig.

Dafür gibt es zwei kleine Tapas-Bars am Weg, die immer für einen Americano oder auch eine Cerveça auf dem Rückweg gut sind. Außerdem liegt noch ein Bäcker auf dem Weg. Auch der bietet drinnen und draußen Sitzplätze an und hat eine sehr große Auswahl an Bocadillos, das sind Sandwiches mit Thunfisch, Schinken, Käse und Salat oder auch entsprechend gemischte Brötchen oder Croissants oder, oder, oder… Und natürlich super guten Americano! Ach ja, wer den nicht kennt. Ein Americano ist ein großer schwarzer Kaffee.

Zum Seitenanfang


Unterwegs ist uns aufgefallen, dass so einige kleine Dinge fehlen. Den Akku-Schrauber samt Ladegerät haben wir diesmal mit dabei, aber leider keine Bohrer. Dabei wollte ich mir doch ein Brett anfertigen, um es auf dem Gepäckträger vom Fahrrad zu befestigen. Die Klick-Fix Halterung dafür haben wir dabei.

Außerdem habe ich nur noch kurze Kabelbinder im Vorrat, längere wurden bei der Lampen-Reparatur in Brühl verbraucht und müssen jetzt besorgt werden. Schrauben, um die Teppiche zu befestigen hatte ich bereits zu Hause besorgt, aber keine Unterlagscheiben. All das und vieles mehr, eigentlich alles, was ein Baumarkt so liefern kann, ein Haushaltswarengeschäft, ein Laden für Strandspielzeug, ein Wäschegeschäft und, und, und… All das hat der China Plaza da.
Öffnungszeiten:
Täglich 10-14 und 17-21 Uhr, sonntags nur am Vormittag.

Auch einen Wasserschlauch. Unser Stellplatz hat zwar einen Wasseranschluss, jedoch ist der Wasserhahn für unseren Schlauch zu weit weg. Schon länger wollte ich einen 10-Meter Schlauch dazulegen, jetzt gibt es den eben vom Chinesen. Der stinkt gewaltig nach Chemie und muss deshalb erst einmal für ein paar Eimer Waschwasser herhalten. Jammern auf hohem Niveau, der China-Markt macht den Aufenthalt bei Xeraco-Campers einfacher, vielleicht sogar erst möglich.

Zum Seitenanfang


Für den ersten Advent hatte Christel einen Christstollen mitgebracht und diesen gut behütet. Der durfte vorab nicht angeschnitten werden, und am ersten Advent wurden wir eingeladen, den Stollen zum Start in Xeraco anzuschneiden. Dazu gab es dann leckeren Proseco.

Viel Wind beim Glühweintrunk

Zum zweiten Advent wollen wir uns nun revanchieren. Unser Stollen ist zwar bereits angeschnitten, dafür gibt es dazu noch Mohnstreusel aus Geseke. Den hatte ich noch vor der Abfahrt besorgt und angedeutet, dass der in Spanien verzehrt würde. Die Bäckersfrau war total begeistert und eine andere Kundin meinte „Dann wird ja Dein Kuchen jetzt sogar international!“

Bei uns gibt es zum Gebäck am zweiten Advent Glühwein. Den Wein dazu hatten wir per Pedes aus dem Masymas Markt mitgebracht. Beim kalten Wind muss der Wein schnell weg, ist aber kein Problem.

Die nächsten Wochen werden vom Tageslicht her nun die kürzesten des Jahres, und wir werden sehen, wie wir das energietechnisch hinbekommen…

Zum Seitenanfang