
Überwintern 2024/25 – Teil 5 Dritter Advent
11. – 18. Dezember – keine weiteren Kilometer
- Zwei Tage Regen
- Besuch von der Zauberfee
- Dritter Advent
- Temperaturen und Gasverbrauch
- Der Markt wird weihnachtlich
Ich werde schreibfaul. Es passiert ja auch nicht viel. Oder doch? Immerhin ist meine Inhaltsliste auf ganze fünf Punkte angewachsen.
Außerdem haben wir unseren Tagesablauf schön eingerichtet. Wir lesen viel: Provence-Krimi, Barcelona-Krimi, Capri-Krimi, mittlerweile kennen wir schon eine ganze Reihe südeuropäischer Kommissare. Dazu ‚mal ein Fachbuch, eine Tageszeitung oder ein Magazin, Auto-Motor-Sport, Geo. Alles aus der Online-Stadtbibliothek, praktisch!
Aber da bleibt dann eben auch etwas weniger Zeit zum Schreiben.
Das Beitragsbild ist übrigens aus unserem Hunde-Gassigeh-Park.
1. Zwei Tage Regen
Nach drei Tagen Wind waren zwei Regentage angesagt. Und die kamen dann auch pünktlich. So ungefähr 36 Stunden Regen am Stück und das nicht zu knapp. Nachts haben wir schon überlegt, wie hoch das Wasser vor der Eingangstür stehen wird.
Tatsächlich bin ich zwei Mal aufgestanden, habe die Außenlampe eingeschaltet und das überprüft. Entweder ist das Wasser ganz klar oder da steht kein Wasser, jedenfalls konnte man immer die Kieselsteine sehen.


Und wir hatten auf den hinteren Plätzen wirklich Glück. Unsere beiden Wege waren die einzigen trockenen. Weiter vorne sah das schon am Morgen ganz anders aus. Da hatte sich eine richtige Seenplatte gebildet.


Das Wasser stand nicht hoch, es war nur ein wenig unangenäum. Zum Ausgang hin musste man irgendwie über das Wasser wegkommen. Entweder man zog Gummistifel über (wir haben keine dabei, wär ja noch schöner!), fand über Umwege irgendwo kleine Trittinseln oder benutzte einfach seine Badeschlappen.
Es dauerte noch einen ganzen Tag bis die letzten Wasserpfützen abgelaufen waren. Der Ablauf von Wasser war im Frühjahr noch nicht so gut. Die Wege hatten weniger Kies und waren noch ein wenig lehmiger. Damals hatte eine Regenschauer von vielleicht ein bis zwei Stunden für Pfützen gesorgt, die zum Teil noch nach einer Woche da standen.
2. Besuch von der Zauberfee
Dann kommt ein angenehmer Besuch vorbei. Ein Youtuber findet sich ein, und ich bemerke ihn beim Frühstück, also kurz nach 13 Uhr, als er hinter mir etwas zu seinem Hund sagt. Der Hund, das ist die Zauberfee, sitzt in einem Fahrradkörbchen und gab dem Youtuber seinen Namen: „Zauberfee fährt RMB„.

Den netten Menschen erkenne ich sofort an seiner Stimme, drehe mich um und rufe „Zauberfee?“ Er bleibt stehen, dreht sich um und – ist es. Wir unterhalten uns nett, er macht Aufnahmen vom Platz und später haben wir noch das ein oder andere nette Schwätzchen miteinander.
Er macht sehenswerte Berichte mit Routentipps, Plätzen unterwegs, seinen Selbstausbau, Reparaturen und einiges mehr. Wir hatten uns gerade vor unserer Abfahrt einen Bericht von ihm über alternative Routen durch Frankreich angesehen und auch einen Übernachtungstipp sogar genutzt. Das war der Platz am Kanal von Beaulon.
Hier bei Xeraco-Campers gefällt ihm besonders das Ambiente unter den vielen Palmen. Das kenne er von anderen Plätzen so nicht, und er kennt viele andere Plätze.
3. Advent
Am dritten Advent sind wir wieder zum Kuchenessen eingeladen. Diesmal sogar mit Schaumwein, Cava, und das hat seinen Grund. Es hat nämlich jemand Geburtstag. Gleich zwei mal stimmen wir heute ein bekanntes Geburtstagslied von Udo Jürgens an, denn auch zu Hause hat jemand Geburtstag, und auch da passt der Song.
Miiit 23 Jahren…
Kaum zu glauben, dass gleich zwei Menschen, die sich auch noch im Sommer bei uns daheim kennengelernt haben, am gleichen Tag geboren sind. Dieses schöne Lied hat mir vor ungefähr zweieinhalb Jahren ein netter Kollege ebenfalls am Telefon vorgetragen (Danke nochmal Tayyar!), und das fand ich damals so nett, dass wir das heute wiederholen, gleich zwei Mal.
4. Temperaturen und Gasverbrauch

Nach den Regentagen herrscht die ganze Woche über sehr schönes Wetter. Stets Sonnenschein, kaum einmal eine Wolke am Himmel, nur die Temperaturen könnten besser sein. Hatten wir am Nikolaustag noch ganze 20 Grad, so sind die Werte nach dem Regen schnell und stark gefallen.
Die Sonne ist kräftig und warm, aber das leiseste Lüftchen lässt einen frieren. Lufttemperaturen von vielleicht 10-12 Grad am Tage, fallen in der Nacht auf bis zu mageren drei Grad. Geht die Sonne gegen 18 Uhr schlafen wird es sofort kühler, auch im Wagen spürt man das deutlich. Im Schlafzimmer ziehen wir den Trennvorhang zu und können hier so die Nachttemperaturen ohne Heizung überbrücken.

Beim Abendessen und später vor dem Fernseher stellen wir aber hin und wieder doch einmal die Heizung für zwei Stunden an.
Morgens dann immer ein eingespielter Rhythmus. Ca. 9:30 Uhr kommt die Sonne auf unseren Platz, die Paneelen werden aufgestellt, ich setze mich mit dem ersten Kaffee in die Sonne und genieße dann die aufkommende Wärme.
Nach gut zwei Wochen hatten wir unseren Gaskonsum noch ziemlich gut im Griff, die Tankflasche hatte nur zu ca. 35% abgenommen. Nun habe ich eine der beiden deutschen Tauschflaschen in Betrieb. Die bleibt so lange angeschlossen, bis sie leer ist und wird dann gegen die volle aus der Garage getauscht. Vielleicht kommen wir so mit dem Rest aus der Tankflasche bis zum 5. Januar hin, ohne den Platz zum Tanken einmal verlassen zu müssen.
Dabei könnte uns das Wetter weiter helfen, schon am 18. Dezember haben wir wieder über 20 Grad am Tag, Sonnenschein und nicht unter 15 Grad über Nacht.
5. Der Markt wird weihnachtlich



Am dritten Montag unseres Aufenthalts geht es wieder auf den Markt. Lebensmittel sind zwar noch genug an Bord, aber die Überlegungen, ob ein Marktbesuch nötig sei, werden schnell wieder verworfen. Heute könnten wir Kartoffen, Zwiebel, Champignons und… gebrauchen.

Auf dem Markt haben die Stände wieder ihr gewohntes Aussehen mit Dächern. Die hatte man ja letzte Woche wegen des starken Windes weggelassen. Aber wir finden den Markt plötzlich weihnachtlich.
Offenbar werden zu dem Fest wohl gerne Melonen eingekauft. Viele Gemüsekartons haben jetzt Weihnachtsdekore und manche Früchte sogar Nikolausmützen.
Am Strand von Xeraco hat man jetzt auch mit dem Aufrämen der herumliegenden Hölzer und Schilfstauden begonnen.
An einer Seite sind diese Hinterlassenschaften der Unwetter bereits zu größeren Haufen aufgetürmt worden. Wir fragen uns, ob die irgendwann einfach angezündet werden, würden stolze Osterfeuer abgeben…


Wie man das angestrandete Material auch genial als Quelle für hübsche Dekorationen nutzen kann, zeigt uns unsere nette österreichische Nachbarin aus Voralberg.
Sie hat aus einer Wurzel und Schilfabschnitten ein Gesteck mit wunderschönem Weihnachtsbaum gebastelt. Der braucht kein Wasser, nadelt trotzdem nicht und wäre sogar wiederverwendbar, also nachhaltig.
Danke für die netten Worte
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