
Winter 2024/25 – Teil 7: Auf ein Neues…
29. Dezember – 4. Januar
- Die letzte Woche Xeraco startet
- Regen zum Jahreswechsel
- Vorbereitungen für die Weiterfahrt
- Wohin wird’s jetzt weitergehen?
Woche acht unserer Winterreise hat begonnen und damit die fünfte Woche in Xeraco. Der Jahreswechsel und ein paar Einkäufe stehen an. Wie steht es mit dem Energiehaushalt und wohin geht es weiter? All das wird hier in Teil 7 behandelt.
1. Die letzte Woche Xeraco startet
Am Montag geht es erst noch einmal auf den Markt. Der letzte Stand ganz oben ist und bleibt unser Lieblingsstand. Hier gibt es eine vielfältige Gemüseauswahl in guter Qualität und der Preis ist unschlagbar. Noch ein paar Eier, auch konkurrenzlos und dann zum Metzger.
Der Aufenthalt hier dauert etwas länger, denn nicht nur der Metzger ist mitteilungsbedürftig, auch Susanne unterhält sich gerne mit ihm. Er hatte einmal in Deutschland gelebt, spricht gebrochen Deutsch und will dazulernen. Susanne nutzt das, lernt spanische Vokabel, und das hilft uns später bei einem Restaurantbesuch auch wieder weiter.
Mir und Charly dauert das ein wenig zu lange, und so warten wir heute draußen. Anschließend noch einen kleinen Kaffee auf der Ecke, dann wieder zurück Marsch Marsch.

Peter sieht im Vorbeigehen, dass ich ein Backgammon-Spiel auf dem iPad mache und lädt mich zu einer Partie ein. Er hat es früher bei Türken gelernt, und vor vielen Jahren alle Kniffe und Tricks. Das erste Spiel kann ich noch gewinnen, dann macht Peter das Spiel. Susanne plaudert derweil mit Helga.
So vergeht der Nachmittag bei schönstem Wetter. Es wird spät und dämmrig, aufs Kochen haben wir jetzt keine Lust mehr, und so gönnen wir uns heute die schon lange geplante Pizza im Platz-Restaurant. Ein gelungener Tag mit einem gelungenem Abschluss.
2. Regen zum Jahreswechsel
Der Sylvester-Dienstag ist gekommen. Für heute und Neujahr ist Regen angesagt, viel Regen. Der verspätet sich ein wenig und beginnt erst um 16 Uhr. Schlagartig. Die Sonnenpaneele haben den ganzen Tag noch Strom liefern können, und jetzt bekomme ich sie nicht schnell genug zusammen. Innerhalb einer Minute sind die Paneelen, ich und Charlys Hütte patschnass.
Der Regen hatte nicht nur schlagartig begonnen, sondern auch gleich volle Pulle. Zum Glück hatten wir gestern bereits vorsorglich die Markise ausgefahren, doch darunter wird es jetzt eng. Es regnet die Nacht durch und den ganzen Neujahrstag. Nur, wie bestellt, so um Mitternacht herum ist es für kurze Zeit trocken.
Am Platzrestaurant gab es eine Sylvesterparty und dort haben die Verantwortlichen sogar ein kleines Feuerwerk gezündet. Drei Batterien mit so ca. 30 Schuss. Sonst nichts! Keine Böller und keine Raketen auf dem Platz. In den Supermärkten wurden auch keine Feuerwerkskörper angeboten. Wie wir hörten, gab es die auch nur in speziellen Geschäften und nicht für jede Privatperson.
Im Laufe des Neujahrstags sammelt sich wieder viel Wasser auf den vorderen Plätzen, abends müssen wir zum Spülen einen Umweg laufen, aber am nächsten Morgen ist wie ein Wunder alles wieder trocken und schönstes, wolkenloses Wetter. Peter und Helga sind schon früh kurz nach acht ganz leise an uns vorbei hinausgefahren. Ihr Aufenthalt in Xeraco ist schon wieder vorbei, unserer dauert noch drei Tage…
3. Vorbereitungen zum Jahreswechsel
So beginnen nun auch langsam unsere Vorbereitungen für die Weiterfahrt. Bei Traumwetter geht erstes Aufräumen in der Garage los, und es folgt eine Bestandsaufnahme. Wie sind die Bestände von Lebensmitteln und Getränken in Garage und Keller? Was fehlt und muss noch vor der Abfahrt eingekauft werden? Klopapier ist alle. Abends ist die Markise wieder trocken und wird eingefahren.

Nach 12 Tagen in Xeraco war unsere Gastankflasche zu einem Drittel geleert, und da hatte ich auf die deutsche Tauschflasche umgeschaltet. Die hatte 9,5 Kilo Gas und die haben bis Sylvester gehalten. Seit dem fahren wir wieder auf der Tankflasche. Die leere Gasflasche wird nun mit der vollen Reserveflasche aus der Garage getauscht.
Ein neuer Beruf könnte benötigt werden, wie sich herausstellt. Der Energiehaushaltsexperte. Zu dem wird man hier ein wenig, und der wird künftig bestimmt auch im heimischen von Vorteil sein.
Wir haben zwei Energiequellen, Strom und Gas. Den Strom erzeugen wir hier selbst, Gas steht bedingt nur in begrenzter Menge zur Verfügung. Beim Ernergieverbrauch können wir meist zwischen beiden Arten wählen. Kochen mit Gas, Backofen, Heißluftfriteuse, Wasserkocher oder Induktion, Kühlen mit Gas oder Strom, nur zum Heizen sind wir auf Gas angewiesen.

Den Gasnachschub kann man hier auf zwei Arten bekommen. Zum Tanken fahren oder über spanische Gasflaschen, die gibt es auch hier auf dem Platz, eine Füllung kostet zur Zeit 16 €, an den Tankstellen ist es noch etwas günstiger. Eine spanische Flasche haben wir nicht und zum Tanken den Platz verlassen wollten wir auch nicht.
Es gilt also den richtigen Mix aus Sonnenenergie und Gasverbrauch zu finden, abhängig davon, wie gut Sonne geerntet werden kann. Da kommen dann schon einmal Wolken oder gar Regen dazwischen. Die große Speicherkapazität von 480 Ampèrestunden hilft dabei ganz entscheidend, die kurze Sonnenzeit von maximal 7 Stunden und der niedrige Sonnenstand nicht.
Wir haben das über die Zeit hier mal wieder gut gedeichselt, den Platz mussten wir nicht verlassen, bei manch anderen ist das ungefähr alle 10 Tage der Fall, oder sie sind im Besitz einer spanischen Flasche. Sonne tankt auf den stromlosen Plätzen aber eigentlich jeder.
4. Wohin wird’s jetzt weitergehen?
Die achte Woche unserer Reise neigt sich dem Ende entgegen und damit auch unser Aufenthalt in Xeraco. Im morgendlichen Alpenpanorama auf ARD-Alpha und in den diversen Nachrichtensendungen sehen wir viel Schnee in Deutschland und Robert schickt uns auch Bilder vom verschneiten Hasselbach. Uns reicht bei bis zu 20 Grad im Sonnenschein meist das T-Shirt. Morgens sind vor neun Uhr die Temperaturen zwar noch einstellig, aber schon eine halbe Stunde später sitze ich in der Sonne und genieße die herrliche Luft.


Am Sonntag fahren wir weiter, doch wohin? Wie geht weiter? Der ursprüngliche Plan war weiter über den Süden bis Portugal zu kommen. Daran halten wir fest. Einer der nächsten Aufenthalte soll Murcia sein. Wir freuen uns schon auf das große Einkaufszentrum dort. Die 200 km dorthin wollen wir nicht unbedingt am Stück fahren, ein Zwischenhalt, vielleicht nicht weit von hier, wäre gut, Tipps haben wir bekommen.

Danach gibt es keine konkreten Pläne, wir lassen uns überraschen, das hat in den letzten zwei Jahren auch gut funktioniert. Wir hoffen, dass es weiter südlich noch etwas wärmer wird, mehr Sonnenstunden gibt es auf jeden Fall. In der Nähe von Malaga haben wir vielleicht die Möglichkeit Peter und Helga wieder zu treffen. Peter muss mir noch ein paar Tipps zum Backgammon geben. Das mit dem Verdopplungswürfen kenne ich noch nicht.
Ob das dann mit Portugal noch was wird, werden wir sehen. Irgendwann bekommen wir von Jörg und Robert so etwas wie ein Rückkehrkommando. Wir rechnen damit, doch Ende März oder Anfang April wieder daheim zu sein. Egal, wo wir uns dann aufhalten, für die Rückfahrt kalkulieren wir zwei Wochen ein.
Doch zunächst einmal geht es weiter in Richtung Süden…