
Spätsommer in Frankreich Teil 2
Millau
Herrliche Schwimmbadlandschaft Platz direkt am Tarn
Diese charmante Stadt ist durch die dast 2,5 km lange Autobahnbrücke bekannt geworden, die die A75 seit 2004 weiträumig über den Tarn führt. Es gibt hier mehrere ACSI-Plätz und einen Stellplatz. Auch hier wollen wir drei Tage bleiben und entscheiden uns diesmal für den Campingplatz Millau Plage. Vor einigen Jahren haben wir den Camping l’Arrival genutzt. Beide Plätze können wir unbedingt empfehlen. Allerdings sind es die beiden am weistesten von der Stadt entfernten. Man läuft bis in die Altstadt ca. 20-30 Minuten. Weiterer Nachteil: Der alte Baumbewuchs stört den Satellitenempfang, nur wenige Stellflächen bilden da eine Ausnahme. Das trifft aber wohl auf alle Campingplätze in Millau zu.

Der Tarn lädt zum Kanu- oder Kajakfahren ein. Es gibt viele Möglichkeiten, hier ein Boot zu mieten und sich 10 oder zwanzig km bergauf fahren zu lassen. Für Eine solche Bootstour benötigt man allerdings wasserfeste Kleidung und etwas Verpflegung. Ja nach Entfernung kan man schon mit etwa 3-4 Stunden rechnen, vielleicht auch etwas mehr, ja nach Anzahl der Pausen. Auch Gleitschirmfreunde kommen in Millau auf ihre Kosten. Es gibt Flugschulen und wegen der Qualität der thermischen Verhältnisse werden hier sogar Meisterschaften ausgetragen. Der aufgeheizte Kalksteinboden führt besonders in den Abendstunden zu angenehmen Flugerlebnissen.

Millau bietet die sehenswerte Église de Notre-Dame de l’Espinasse, das Musée de Millau et des Grand Causses und ist bekannt durch seine feine Lederkunst. Handschuhe wurden hier bereits seit dem 9. Jahrhundert gefertigt und im Museum können einzigartige Exemplare aller Epochen bewundert werden. Bekannt ist das Museum aber auch durch die zahlreichen prähistorischen Exponate. U.a. können auch versteinerte Fußabdrücke von Dinosauriern und deren Skelette bewundert werden.

Wer sich in Museen oder Kirchen nicht zurecht findet, dem sei auf jeden Fall der Markt an Herz gelegt. der zihet sich durch viele Straßen der Innenstadt und hat sein Zentrum in einer großen Markthalle. Wir hatten zudem das Glück, dass gerade ein Wettbewerb von Straßenmusikanten stattfand. In der ganzen Stadt hatten sich Dixieland- und andere Jazzkapellen verteilt und spielten um die Wette. Eine Stimmung fast wie im Karneval!
Alle Museen und der Beffroi, ein mittelalterlicher Turm sind hete geöffnet. Der Aufstieg auf den Beffroi erklettert man sich über insgesamt 220 Stufen, die allerdings duch einen sehr enges Treppenhaus führen. Der Andrang heute ist so groß, dass wir uns das Gedränge ersparen, aber am Fuß entdecken wir noch ein kleines, quasi lebendiges Kunstwerk. Das und ein wenig von der Jazz-Stimmung im Video.
Millau liegt am Tarn auf ca. 350 Metern Höhe, die A75 auf etwas über 800 Meter. Da muss man erst einmal hinauf. Die Autobahn selbst ist gespickt mit relativ steilen Steigungen und Gefällstrecken. In Richting Süden fällt sie erst einmal mit 7,5 %, Fahrzeuge über 3,5 Tonnen werden auf 50 km/h eingebremst. Das Gefälle wird dann flacher und nach 125 km erreichen wir das Meer.
Le Grau d’Agde

In Le Grau d’Agde haben wir schon mehrfach auf unterschiedlichen Plätzen Zeit verbracht. Man liegt zwar nicht direkt am Meer, der Fußweg dahin dauert vielleicht 10-15 Minuten, aber je nach Campingplatz kann man den Herault entlanggehen. Der Fluss Herault gibt der Region ihren Namen und mündet hier in Grau ins Meer. Hier in Grau fühlen wir uns auf Anhieb wohl, von einer Minute auf die andere tritt eine ganz besondere Urlaubsentspannung ein. Woran das liegt? Keine Ahnung, vielleicht am Klima, an der Temperatur, vielleicht am Licht, dem blauen Himmel, wahrscheinlich an all dem zusammen.
Es gibt mehrere ACSI-Campinglätze und am Flussufer gegenüber einen Stellplatz. Wir hatten schon auf den Plätzen La Pépinière und Les Sablettes gestanden, diesmal landen wir auf Les Romarins. La Pépinière wollte uns um 11:55 Uhr auf dem schattenlosen Parkplatz bis nach der Mittagspause warten lassen. Auf dem benachbarten und eigentümergeführten Platz Les Romarins werden wir freundlich empfangen und können uns sofort einen Platz aussuchen.

Der Platz ist gut gefüllt, die Parzellen sind zwar alle groß genug, aber bei manchen muss man schon gut überlegen, wie man da hineinfährt, und Wendemanöver ist nicht unbedingt einfach umzusetzen. Wir benötigen heute bestimmt 20 Minuten, bis wir endlich stehen. In der Mittagspause. Unser Stellplatz liegt direkt an einem der vielen Wasseranschlüsse, das Waschhaus ist gleich gegenüber und die Stromsäule am Platz.
Die Eigentümer unterhalten hier ein kleines Restaurant, wo wir auch für die eigenen Speisen Beilagen bekommen. Und darunter fallen nicht nur Pommes Frites fürs Grillen, besonders empfehlen kann ich die Calamares. Die als Vorspeise oder zu einem schönen grünen Salat, dazhu ein kühler fruchtiger Rosé… Hatte ich schon erwähnt, dass wir uns hier sehr wohl fühlen. Brot fürs Frühstück kann man hier auch bestellen oder man fährt mit dem Rad nach Grau.
Dort gibt es täglich einen kleinen Markt, kleine Läden für Obst und Gemüse, Bäcker, Metzger, Fischladen, ein Weingeschäft, Andenkengeschäfte und natürlich viele Restaurants und Eisdielen. Der Strand ertreckt sich in Grau über fast 2 Kilometer und geht fließend in den Strand von Cap d’Agde über. Das Ufer ist sehr flach und man läuft bestimmt mehr als 100 Meter, bis dass das Wasser zur Brust reicht. Jetzt Ende September ist das Wasser noch angenehm warm, wir scjätzen mehr als 24 Grad.
Nicht versäumen sollte man hier einen Markttag in Agde. Der findet auf der Straße des 4. September statt, wird auf parallelen Wegen unter Platanen und Seitenstraßen aufgebaut, getrennt in Aushaltswaren, Kleidung, Schmuck und Lebensmittel. Auch wer nichts sucht, wird hier garantiert fündig!
Canal du Midi Écluse Ronde Herault
Unbedingt sehenswert ist auch der Canal du Midi, der hier bei Agde de Herault kreuzt. Es gibt eine Rundschleuse mit drei Schleusentoren, die sogenannte Écluse Ronde. Die Schiffe können hier über einen kleinen Seitenkanal in den Herault auf der meergewandten einfahren oder den Fluss in der anderen Richtung weiter befahren, um wenig später den Canal weiter in Richtung Sête zu befahren.

Wir wollen drei Tage in Grau bleiben, doch es wird dann doch wieder eine ganze Woche. Noch ein Tag und noch einer und so weiter, und dann auch noch sieben für sechs. Nach Hause ist es ja zum Glück nicht so weit 😉
Uns fehlt ja auch nur noch ein zweiter Pot d’Anduze. Weiter geht es dann in Teil drei, die Rückfahrt; wird bestimmt noch spannend!
[…] Unseren Reisebericht beende ich hier. Wir haben in den drei Wochen 2770 km zurückgelegt, von unserer ersten Station Blankenheim bis nach Klüsserath waren es exakt 2161 km. Wer jetzt erst bemerkt, dass es sich hier um den dritten Teil dieses Reiseberichts handelt, hier geht es noch einmal zu Teil 1 und Teil 2. […]
[…] Freut Euch auf Woche 2… […]
[…] geht es noch einmal zu Teil 1, Teil 2 und Teil 3 dieses Reiseberichts […]